Suche Schneideplotter für ungewöhnliche Anwendung ;-)

  • Hallo an Alle,
    ich bin sehr froh, euer Forum gefunden zu haben, denn für die Art Anwendung, für die ich einen Schneideplotter suche, gibt es noch nicht viel zu lesen.
    Also zur Erklärung: ich mache hobbymässig Motivtorten. Und wer sich darunter nichts vorstellen kann, kann sich gerne mal auf meiner Homepage (http://www.kuchenkreativ.de) umschauen. :]


    Und genau für mein Hobby suche ich einen Schneideplotter, mit dem ich Motive aus Zuckerpapier ausschneiden kann. Zuckerpapier ist eine essbare Zuckermasse, die auf eine Plastik-Trägerfolie aufgebracht ist. Man kann es z.B. in einem Drucker, der mit Lebensmittelfarben bestückt ist, bedrucken. Auf amerikanischen Seiten für Motivtorten wird immer wieder die Cricut (Bastelbereich) erwähnt. Nun bin ich über verschiedene Links auf Schneideplotter gestossen und damit beginnen meine Fragen. Ich hoffe, dass mir jemand vielleicht weiterhelfen und mir einen Plotter empfehlen kann.


    Wie gesagt möchte ich Moive aus Zuckerpapier schneiden. Eine DIN A4 Seite wiegt ca. 60 g. Brauche ich da evtl. besondere Messer?


    Die bearbeitbare Größe muss DIN A4 nicht überschreiten.


    Außerdem sollte er noch Folien schneiden können, damit ich mir meine Airbrushschablonen selbst machen kann.


    Der Schneideplotter sollte an den PC an ein entspr. Design-Programm anschließbar sein, damit ich auch selbständig Muster entwerfen kann.
    Hauptsächlich werde ich es aber für verschiedene Schrifttypen brauchen.


    Iim Auge hatte ich den hier: Graphtec Schneideplotter CC330-20
    wäre der was?


    So, ich hoffe ihr habt ob meiner "exotischen" Anwendungswünsche nicht kapituliert? Würde mich sehr über Hilfe freuen.


    Liebe Grüße
    Beate

  • SPONSOR
  • Für das Schneiden wichtig sind Dicke und Festigkeit des Materials. Letzteres dürfte bei Zucker kein Problem sein, aber ersteres ist fraglich. Das Blatt darf natürlich nicht dicker sein, als die Messerklinge hoch. 60g auf A4 entspricht gut 1kg pro Quadratmeter - Standardpapier wäre bei dem Gewicht rund 1mm dick.
    Für dicke Materialien sollte es auf jeden Fall ein 60°-Messer sein. Graphtec gibt dafür eine maximale Materialstärke von 0,5 mm an ... Könnte also knapp werden. Allerdings ist die Schneide des Messers durchaus höher als das; das Hauptproblem ist einfach, daß durch die schräge Klinge die Ecken ausgerissen werden. Das habe ich mal mit 300g-Karton (also ca. 0,3 mm) getestet, bei der Stärke passiert das schon ziemlich stark.
    In diesem Fall ist das aber vielleicht egal, wenn man davon ausgeht, daß der Träger auf der Vorderseite klebt und man die Rückseite nicht mehr sieht.


    Versuch' doch mal herauszufinden, wie dick die Blätter wirklich sind, das könnte die Klärung vereinfachen. Oder einfach ausprobieren - gibt's das Zeug in jedem Baumarkt? Dann könnte ich das mal machen, ich habe den nächstgrößeren Graphtec.


    Mit meinem Gerät bin ich übrigens vollauf zufrieden, ich gehe also davon aus, daß Du mit dem "Kleinen" glücklich werden könntest. Das Modell hatte ich auch zuerst im Auge, was mich davon abgehalten hat, war nur die begrenzte Schnittbreite von 20cm.


    MfG, Ulrich

  • also zuckerpapier mit nem plotter schneiden hab ich noch nicht gehört... mit einem laser schon. hab ich für nen kunden schon gemacht.

    Grüße der Jan aus L
    :D

  • Hallo Beate, das Thema bedruckbares Zuckerpapier schneiden hatten wir jetzt erst bei einem Kunden...für Infos und Tips kannst du dich gern ab 04.01. an und wenden...sorry, ich kann jetzt nicht viel zu sagen, die Tests hatten ein Kollege gemacht...lief aber gar nicht so schlecht...

  • Vielen Dank für eure schnellen Antworten!
    @ hus: hab mit der Schieblehre mal nachgemessen: Stärke ca. 0,85 mm, wobei die Materialdicke bestimmt etwas schwanken kann.
    Nein, dieses sog. Fondantpapier gibt es nicht im Baumarkt, sondern nur über bestimmte Lieferanten, die auch Dekorationszubehör für Torten etc. führen. Wenn es nicht zu unverschämt wäre, könnte ich dir auch mal ein Blatt zusenden zum Ausprobieren?


    @ janausl: doch, mit dieser besagten Cricut geht das, also müsste es doch auch mit "hiesigen" Maschinen gehen. Laser hört sich toll an, liegt aber wahrscheinlich total außerhalb meiner finanziellen Möglichkeiten.


    @ plotterinsel: das mach ich gerne, vielen Dank! Sehe gerade, dass ich schon auf deiner Seite war :D


    Noch eine Frage ist aufgetaucht: ist es wichtig, dass man bei so einem dicken Material den Anpressdruck regulieren kann? Hab gesehen, dass man das bei den Helo-Schneideplottern kann und sie geben auch eine Materialstärke bis 1 mm an.


    LG Beate

    Einmal editiert, zuletzt von beate ()

  • Zitat

    @ hus: hab mit der Schieblehre mal nachgemessen: Stärke ca. 0,85 mm, wobei die Materialdicke bestimmt etwas schwanken kann.


    Ich hab auch nachgemessen ... mein 60°-Messer (Durchmesser 0,9mm) hat eine Schnitthöhe von ca. 1,4mm, würde also nur knapp über die Hälfte eintauchen. Damit sollte das Drehen noch klappen.


    Zitat

    Wenn es nicht zu unverschämt wäre, könnte ich dir auch mal ein Blatt zusenden zum Ausprobieren?


    Mach' mal - Anschrift per PN. Ich werde dann Bescheid geben, wie's geschmeckt hat ...


    Zitat

    Noch eine Frage ist aufgetaucht: ist es wichtig, dass man bei so einem dicken Material den Anpressdruck regulieren kann? Hab gesehen, dass man das bei den Helo-Schneideplottern kann und sie geben auch eine Materialstärke bis 1 mm an.


    Regulierung des Druckes ist immer wichtig, egal wie dick das Material ist. Der richtige Druck hat mit der Dicke nur bedingt zu tun. Vorrangig darf das Messer aus dem Schnitt nicht auftauchen - das hängt vom Gesamtwiderstand ab, und der wiederum neben der Dicke des Materials auch von seiner Zähigkeit und Härte und vom Winkel der Klinge. Beim Ansetzen muß das Messer natürlich auch schnell genug eintauchen, deshalb haben bessere Plotter die Möglichkeit, den Druck dabei zu erhöhen.


    Die Angabe von einem Millimeter ist schon etwas gewagt. Wenn das Material nicht zu hart ist, kann das eigentlich jeder Plotter; im Zweifelsfall auch durch mehrfaches Schneiden der Kontur. Nur Ecken werden halt schon bei wesentlich geringerer Dicke unsauber.


    MfG, Ulrich

  • So, hier die ersten Ergebnisse ...


    Das Papier schmeckt nicht wirklich, deshalb habe ich mich dazu durchgerungen, tatsächlich daran herumzuschnippeln. Das Zeug ist härter, als ich gedacht hatte; mein Craft Robo Pro kommt selbst mit dem stärksten Andruck (31) nicht ganz durch. Das ist aber kein Problem, schließlich ist die Software (Cutting Master 2) in der Lage, mehrfach zu schneiden.


    Was aber problematisch ist, ist die im Verhältnis zum Zucker geringe Widerstandsfähigkeit des Trägerpapiers. Mit hohem Druck (so ab 25) geht schon der dritte Schnitt ganz durch. Bei geringerem Druck ergibt sich eine ungleichmäßige Schnittiefe; mit einem Druck von 20 und 15 Wiederholungen bleibt das Papier heile, und der Zucker ist fast überall ganz durch. Es bleiben aber Stellen, an denen der Zucker noch zusammenhängt. Andererseits ist das vielleicht aber auch gar nicht schlecht, da der Träger nur eine sehr geringe Haftung hat und ganz geschnittene Bereiche sich ablösen. Vielleicht finde ich ja noch die ideale Kombination von Einstellungen. Oder ich pappe das Zeug mal auf den mit dem Plotter mitgelieferten Träger.
    Da stellt sich auch die Frage, was für Motive geschnitten werden sollen - wenn die aus vielen nicht zusammenhängenden Bereichen bestehen, könnte es kniffelig werden. Oder die Einzelteile werden nach dem Schneiden einzeln von Hand positioniert.


    Bei einer hohen Zahl von Wiederholungen kommt natürlich die Genauigkeit des Plotters zum tragen; das kleine Testmuster, das ich verwendet habe, ist da nicht unbedingt ein Maßstab. Die große Härte des Materials dürfte aber auch eine gute Spurführung bewirken. Verziehen kann es sich jedenfalls nicht.


    Die Schnittkanten sind auf der ganzen Länge bröselig, nicht nur in den Ecken, wie ich erwartet hätte, und auch von der Rückseite ist der Schnitt nicht ganz glatt. Allerdings sind die Unebenheiten von beiden Seiten nicht wirklich groß; vielleicht ließen sie sich mit einem feuchten Pinsel glätten.


    Ein ganz großes Problem ist aber die Weiterverarbeitung - Wie bekomme ich jetzt die Torte in die Transferpresse?


    MfG, Ulrich

    Dateien

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  • Hallo Ulrich,
    erstmal vielen Dank für deine Bemühungen.
    Auf dem Bild sehen die ausgeschnittenen Teile an den Schnittkanten leider sehr ausgefranst aus. Irgendwie hab ich das befürchtet und wenn die Maschine das mit diesem Material nicht besser kann, wäre das eigentlich dann nicht wirklich eine Option für mich.
    Bedeuten viele Wiederholungen nicht auch mehr Ungenauigkeiten an den Schnittkanten? Hauptsächlich möchte ich damit Buchstaben in verschiedenen Schriftarten ausschneiden und wenn möglich auch mal als zusammenhängende Schriftzüge.
    Egal für die Weiterverarbeitung ist, ob die Trägerfolie duchgeschnitten wird oder nicht. Vielleicht geht es ja auch ohne Trägerfolie besser?


    Ja und das mit der Torte in der Transferpresse...daran muss man wohl auch noch arbeiten :-)


    LG Beate

  • Zitat

    Auf dem Bild sehen die ausgeschnittenen Teile an den Schnittkanten leider sehr ausgefranst aus.


    Das ist nicht so schlimm, wie es aussieht. Ich habe extra im Streiflicht fotografiert, um die Kanten herauszubringen. Und ich habe den Staub größtenteils liegen lassen. Mit passendem Druck und passender Geschwindigkeit sieht es schon gar nicht schlecht aus.
    Zumindest auf der Vorderseite; die Rückseite ist etwas aufgebogen, da sich die ersten paar Runden des Messers durchdrücken, und es bleiben ein paar Stege stehen. Die lassen sich aber ohne Weiteres mit einem Finger wegrubbeln.


    Zitat

    Bedeuten viele Wiederholungen nicht auch mehr Ungenauigkeiten an den Schnittkanten?


    Nein - der Plotter hat an sich schon eine gute Wiederholgenauigkeit (außer auf zu glattem Material, auf dem die Rollen durchrutschen), und der Zucker ist hart genug, um als Führung zu wirken.


    Zitat

    Hauptsächlich möchte ich damit Buchstaben in verschiedenen Schriftarten ausschneiden und wenn möglich auch mal als zusammenhängende Schriftzüge.


    Das ist schon eher problematisch; wie auf dem Foto zu erkennen, zerbricht bei meinem Testplot das äußere Quadrat gerne mal. Insbesondere bei meinen neuesten Tests, für die ich den zum Plotter gehörigen Träger verwendet habe. Vielleicht liegt der einfach nicht glatt auf? Jedenfalls bringt er keinen Vorteil - ich hatte getestet, mit hohem Druck und wenigen Durchgängen zu schneiden, aber die Kanten werden davon nicht glatter.
    Als nächstes müßte ich tatsächlich mal Text probieren - welche Zeichengröße schwebt Dir denn so vor?


    Zitat

    Egal für die Weiterverarbeitung ist, ob die Trägerfolie duchgeschnitten wird oder nicht. Vielleicht geht es ja auch ohne Trägerfolie besser?


    Ganz ohne die Folie wollte ich es nicht probieren, dann habe ich den Zuckerstaub gleich überall kleben. Auf Dauer wäre wohl eine direkte Absaugung empfehlenswert.


    MfG, Ulrich

    Dateien

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      (384,16 kB, 499 Mal heruntergeladen, zuletzt: )
  • Bei geeigneter Schriftart und Einzelbuchstaben wäre eine Zeichengröße ab 48 schon klasse.


    Das Foto mit den Kreisen sieht wirklich vielversprechender aus. Danke!

  • Punkt oder Millimeter? Schmale Stege dürften problematisch werden, z.B. bricht in meinem Test das äußere Quadrat meistens weg.

  • Hallo Beate,
    ich habe mir mal Deine website angesehen ... echt klasse, was Du so alles "zauberst" - ich bekomme da sofort Appetit!
    Eigentlich kann ich Dir bei größeren Schneidtiefen nur einen Flachbett-Plotter empfehlen, vorzugsweise von http://www.aristo.de . ;)
    Vielleicht wird aus Deinem "Hobby" ja mal "bitterer Ernst" ... dann könnte sich sowas evtl. lohnen.
    Wenn Du mal wieder in Hamburg bist, schaue Dir doch unsere Maschinen einfach mal an. Du bist herzlich eingeladen.
    Gruß, M.Hock

    Michael Hock
    +49 40 547 47 230

  • *seufz*


    Gute Absicht - aber als ersten Beitrag im Forum erstmal Eigenwerbung...


    Ist gaaaanz, gaaaanz schlecht und ungern gesehen und hat einen komischen Beigeschmack und überhaupt... :mmmh:

    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan

  • Zitat

    Original von hus
    Punkt oder Millimeter? Schmale Stege dürften problematisch werden, z.B. bricht in meinem Test das äußere Quadrat meistens weg.


    Und ich befürchte, wenn ich dir jetzt auch noch "Punkt" sage, danni ist es mit deinen guten Nachrichten vorbei? ;(


    @ Aristo: danke für die Info, aber da keine Prieise auf deiner Webseite stehen befürchte ich, dass eure Maschinen sich wirklich nur für gewerbl. Anwendungen lohnen.

  • Hallo Beate,
    ja, ist (leider) tatsächlich nur für Gewerbe geeignet. Ich drücke die Daumen bei Deiner Suche, interessiert mich auch, welche Lösung Du am Ende findest ... Gruß, Michael

    Michael Hock
    +49 40 547 47 230

  • So, der relativ abschließende Bericht: Ich habe es nicht geschafft, Text brauchbar zu schneiden. Sobald der Zucker an einer Stelle durchgeschnitten ist, splittert er. Das passiert auch bei deutlich größerer Schrift. Wenn ich den Andruck verringere, um das Splittern zu verhindern, kommt das Messer gar nicht mehr ganz durch, auch bei häufiger Wiederholung nicht. Und ich habe schon eine Schrift verwendet, die weder dünne Linien noch scharfe Ecken enthält.


    MfG, Ulrich

  • Das ist sehr schade....aber trotzdem nochmals vielen Dank Ulrich für deine Mühe!
    Dann muss ich mal schauen, wie ich weiterkomme.

  • Nun, ich bin in der Materie nicht wirklich firm. Ich könnte mir aber vorstellen, daß man eine Schablone ausgießt. Schonmal probiert ??

    Ich kleb' Dir gleich eine!....:D...Folie natürlich...oder was hast Du gedacht? :winken: