Erweiterung um einen Solvent Drucker

  • Hallo zusammen,


    ich kann mich derzeit gerade zu keiner Entscheidung durchringen...und hoffe hier auf einen ausschlaggebenden Tipp zu stoßen.


    Ich drucke noch immer auf 2 HP 3000CP (1 x DYE - 1 x UV bestückt).
    Die UV Drucke halten zwar schon einige Wochen Sonne und Wetter aus, aber sicherlich ist es nicht das Gelbe vom Ei.


    Ziel ist die Beständigkeit für einige Produkte im Außenbereich zu erhöhen.


    Ich hatte mir zu einem mal überlegt, einen Kaltlaminator zu erwerben. Damit könnte ich ja immerhin doch einige Produkte wie Schilder, Plakate, Beklebungen deutlich wetterfester herstellen.


    Leider würde das aber nicht auf alles passen. Banner, Fahnen und co. profitieren davon natürlich nicht.


    Andere Möglichkeit wäre ja sicherlich ein Solventdrucker. Vorteil ganz klar: Alles was ich damit produziere wird haltbarer.


    Meine Bedenken dabei wären einmal der Geruch. Ich denke dass man einen Solventdrucker nicht in einem 80 m² Ladenlokal betreiben sollte...oder liegen meine bisherigen Erfahrungen da falsch?


    Zum anderen: Wie sieht es mit der Druck Qualität aus? Erreichen Solvent Drucker eine bessere Quali als z.B. ein HP 5000? Ich würde schon gerne für Messestände und ähnliches meine Druck-Quali gegenüber meinen 3000er aufwerten. Ist das mit Solvent möglich?


    Zu guter Letzt: Ein bekannter Betrieb setzt eine OCE Arizona ein:


    http://www.oce.com/de/Products…/arizona250gt/default.htm


    Diese UV-Härtenden Tinten find ich richtig gut. Was mir daran besonders gut gefällt ist die Tatsache dass die Tinten deckend drucken, somit kann auch Problemlos auf z.B. auf farblosen Materialien gedruckt werden, da kein weiß als Untergrund benötigt wird. Natürlich kommt diese Maschine für mich nicht in Frage, aber gibt es vielleicht kleinere Systeme mit ähnlicher Technik?


    Überlegungen über Überlegungen. Ich habe mir so ein Sümmchen von ca. 5000,- Euro vorgestellt für diesen Schritt. Natürlich wird es auf eine gebrauchte Maschine hinauslaufen…


    Freue mich auf Eure Gedanken zu diesem Thema und wünsche Euch ein schönes Wochenende!


    kriss.

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  • Ähnliche Technilk einer 100.000,- Maschine für 5000,-? Vergiss das mal.
    Für die Summe kommen nur 2 Möglichkeiten in Frage, ein Mimaki JV3 160SP und ein Seiko Colorpainter. Von der Druckpunktgrösse her kommen beide Systeme nicht an einen HP 5000 heran, dafür druckt zumindest die Seiko farbbrillanter. Für beide Drucker gibt es Filter, die kosten allerdings nochmal zusätzlich.
    Fahnen kannst Du mit keinem der genannten Systeme zufriedenstellend drucken, auch nicht mit dem HP 5000.

  • Zitat

    Original von Uwe F
    Ähnliche Technilk einer 100.000,- Maschine für 5000,-? Vergiss das mal.


    Die Arizona ist sicherlich ein teures Maschinchen, aber keine 100.000 :-)


    Zitat

    Fahnen kannst Du mit keinem der genannten Systeme zufriedenstellend drucken, auch nicht mit dem HP 5000.


    Die HP 5000 kann es auf Grund der Pigment Tinten nicht, oder gibt es noch einen weiteren Grund?

  • Zitat

    Original von chironex
    Die HP 5000 kann es auf Grund der Pigment Tinten nicht, oder gibt es noch einen weiteren Grund?


    Da die Farben nur auf der Oberfläche der Fasern haften haste bei Durchlicht kein sattes Schwarz sondern immer ein dunkel-grau/braun...


    Fahnen werden nur im Sublimationsdruck richtig schön Satt.

    Lasst mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern!

  • Zitat

    Original von chironex
    Zum anderen: Wie sieht es mit der Druck Qualität aus? Erreichen Solvent Drucker eine bessere Quali als z.B. ein HP 5000? Ich würde schon gerne für Messestände und ähnliches meine Druck-Quali gegenüber meinen 3000er aufwerten. Ist das mit Solvent möglich?


    Es gibt so viele verschiedene Arten Drucker mit Lösemitteltinten, das die Frage nur mit einem eindeutigen "JAIN" zu beantworten ist.


    Zitat

    Original von chironexDiese UV-Härtenden Tinten find ich richtig gut. Was mir daran besonders gut gefällt ist die Tatsache dass die Tinten deckend drucken, somit kann auch Problemlos auf z.B. auf farblosen Materialien gedruckt werden, da kein weiß als Untergrund benötigt wird. Natürlich kommt diese Maschine für mich nicht in Frage, aber gibt es vielleicht kleinere Systeme mit ähnlicher Technik?


    Der kleinste Drucker mit UV-härtenden Tinten, den ich kenne, ist der Roland LEC-300 mit 76cm Druckbreite ... kostet Liste auch nur rund 40'000 EUR statt der üblichen ca. 100'000 EUR für den Einstieg in den UV-Druck.


    Zitat

    Original von chironexÜberlegungen über Überlegungen. Ich habe mir so ein Sümmchen von ca. 5000,- Euro vorgestellt für diesen Schritt. Natürlich wird es auf eine gebrauchte Maschine hinauslaufen…


    Auch wenn Uwe F durchaus recht hat, das es dafür durchaus schon Geräte gibt, sollte man einfach bei so alten Geräten nochmal eine vierstellige Summe für Reparaturen und Wartung einplanen. Die Geräte, die er erwähnt, gibt es zu dem Preis nämlich sicher nicht mit Garantie und generalüberholt.

  • Zitat

    Auch wenn Uwe F durchaus recht hat, das es dafür durchaus schon Geräte gibt, sollte man einfach bei so alten Geräten nochmal eine vierstellige Summe für Reparaturen und Wartung einplanen. Die Geräte, die er erwähnt, gibt es zu dem Preis nämlich sicher nicht mit Garantie und generalüberholt.



    Hm...ok...*schnief*...wie so oft werde ich also mehr Geld für meine Vorstellung ausgeben müssen.


    Ich tu mich seit eh und je schwer Maschinen zu leasen. Bisher habe ich alle Geräte gekauft. Wie viel werde ich also wohl an Barem in die Hand nehmen müssen um einigermaßen gut solvent drucken zu können?

  • Ach so, noch etwas. Sind die UV Tinten des HP 5000 mit denen meines 3000CP vergleichbar oder könnte ich da etwas mehr an Beständigkeit erwarten?

  • Zitat

    Original von chironex
    Ich tu mich seit eh und je schwer Maschinen zu leasen. Bisher habe ich alle Geräte gekauft. Wie viel werde ich also wohl an Barem in die Hand nehmen müssen um einigermaßen gut solvent drucken zu können?


    Je nach Anforderungen zwischen 10'000 und 200'000 EUR.


    Was stellst Du Dir vor? Es gibt Eco-Solvent-, Mild-Solvent- und Hard-Solvent-Drucker in Breiten zwischen 76cm und 5 Metern. Manche drucken, manche drucken und schneiden, manche drucken noch weiss, manche schaffen Druckleistungen im Bereich 2 - 3qm/Stunde, andere gehen in Richtung auf 20 bis 40qm/h oder mehr. Zu manchen Druckern brauchst Du zwingend noch einen entsprechenden Laminator, für manche weniger usw. ... die eierlegende Wollmilchsau gibt es sowieso nicht.


    Mich schockiert manchmal ein bisschen die Naivität solcher Fragen. Geht Ihr ins Autohaus und fragt "ich brauche ein Auto, wie viel muss ich dafür ausgeben"? Oder zu IKEA und fragt "ich brauche Möbel, wie viel muss ich da in die Hand nehmen"? Würde niemand tun, aber bei Solvent-Druckern ist das kein Problem, oder was?


    Erst einmal braucht es eine Bedarfsanalyse, dann kann man Vorschläge machen. Das macht am besten ein Händler.

  • Hm...mit allem Respekt, vor allem auf Grund Deines Wissens...was ist an meiner Frage naiv?


    Was ich machen möchte, habe ich doch definiert.
    Meine finanziellen Mittel die ich bin bereit dafür auszugeben, nannte ich ebenfalls.


    Lediglich die Druckbreite habe ich nicht angegeben. Da möchte ich übrigens in dem Bereich 130 bis 150 cm bleiben.


    Auf eine Solvent Art habe ich mich nicht festgelegt, wobei ECO Solvent für mich wohl am nächsten kommen dürfte. Denn diese Tinten sollte ich am ehesten auch in meinem Ladenlokal verarbeiten können.


    Wenn ich zu Deinem zitierten Autohändler gehe, und ihm sage, welches Fahrzeug ich habe, und ihm mitteile, dass mir die 90 PS nicht reichen, der Fahrkomfort nicht mehr meinen Vorstellungen entspricht und ich gerne ein Fahrzeug hätte, welches etwas robuster ist, dann wäre dieser sicherlich nicht "schockiert" über meine "naive" Anfrage.


    Und hinzu kommt: Damit ich besser verstehe, was der Händler und wieso er mir ein Gerät empfiehlt, besuche ich dieses Forum hier. Da hat sicher der Händler und ich etwas von.


    Und vermutlich ist dieses Forum doch zumindest zu einem Teil auch dafür da...


    Trotzdem, vielen Dank für Deine Antwort an dieser wie auch an vielen anderen Stellen!

    Einmal editiert, zuletzt von chironex ()

  • Wenn Du Eco-Solvent nimmst, solltest Du noch einen Laminator mit einplanen. Eco-Solvent-Druck ist zwar bis 3 Jahre UV-beständig und auch wasserfest, aber weder besonders beständig bei mechanischer noch bei chemischer Beanspruchung. Für flüssige Laminate braucht es zwar keine Maschine, die halten aber auch nicht so lange.


    Grundsätzlich riechen alle Solvent-Drucker ein wenig, auch Eco-Solvent spürst Du, wenn auch nicht so schnell (bzw. in grösseren Räumen mit guter Belüftung vielleicht gar nicht). Ich würde einen solchen Drucker vorzugsweise in einen separaten Raum stellen. Wichtig ist einfach, wenn Du auch für Messen arbeitest: Mild- und Hard-Solvent-Drucke riechen teilweise recht lange nach ... aber Du hast Dich ja sowieso schon für Eco-Solvent entschieden.


    Druckqualität: Wenn Du einen Drucker mit Epson-Köpfen nimmst (fast alle Roland, Mimaki und viele Mutoh), hast Du eine mindestens mit HP 5000 vergleichbare Druckqualität, meiner Meinung nach (obwohl ich nicht viel Erfahrung habe mit dem HP) eher besser. Wobei hier die Generation ab ca. 2001/2002 angedacht ist, eher nicht ältere Geräte, weil die noch keine variablen Dotgrössen hatten.


    Ich denke, eine Eco-Solvent-Drucker im Bereich 130 - 150 (Standardgrössen 137 bis 164cm), der noch nicht allzu alt ist, sollte für ca. 8'000 - 10'000 EUR zu haben sein. Beim Laminator würde ich nicht allzusehr sparen, denn meist hat man an einem Laminator viel länger als an einem Drucker. Gute Kaltlaminatoren mit 160cm gibt es ab rund 4'000 EUR. Neugeräte lägen dann so Drucker + Lami in Richtung auf 20'000 EUR (wenn es nicht so extrem auf Druckgeschwindigkeit ankommt). Preise jeweils ohne Mehrwertsteuer.

    Einmal editiert, zuletzt von ups ()

  • Was bei Deinen Postings einfach ein bisschen verwirrend war: UV wäre toll, und Fahnen will ich bedrucken usw. ... aber Du hast schon recht, Du hast schon umrissen, was Du haben willst.

  • Hm...macht es dann nicht Sinn als erstes in einen Kaltlaminator zu investieren? Damit könnte ich ja dann sofort meine UV-Pigment Drucke doch deutlich haltbarer machen...


    ...und da tut sich gleich die nächste Frage auf:


    Ob mein Summa Pharos D120 den laminierten Druck noch schneidet, wenn ich eine dünne Folie nehme?

  • Die 4'000 EUR beziehen sich auf einen Kaltlaminator, allerdings ist das ein Neupreis für einen Kaltlaminator ohne heizbare obere Walze, ohne Ab- und Aufrollvorrichtungen usw.


    Der 120er hat wenig Probleme auch mit laminierten Folien, der kann ja bis 400g, und notfalls nimmt man ein 60-Grad-Messer. Das Problem am SummaCUT ist eher das OPOS, das bei laminierten Folien nicht mehr so super-zuverlässig Passermarken erkennt ... was sich aber auf das ältere OPOS bezieht, nicht auf das neue OPOS X oder gar das OPOS CAM der neuen S-Class.

  • Jetzt habe ich die Frage erst richtig verstanden, es ist wohl doch ein wenig spät am Abend:


    Wenn Du mit dem HP für Aussenanwendung druckst, hast Du folgende Nachteile:


    • Auch mit Laminat nicht die gleiche UV-Beständigkeit wie mit (Eco)-Solvent
    • Relativ teure Medienpreise, weil speziell beschichtete Medien gebraucht werden. Du wirst mit HP 5000-Drucken auf einem Markt, wo Deine Wettbewerber mit Solvent drucken, nicht wettbewerbsfähig sein.
  • Das sehe ich genau so...


    ...daher die Überlegung, als erstes den Kaltlaminator zu kaufen. Für 5000 wird es da was gutes geben. Damit bleibe ich erstmal bei meinem 3000er bis neues Kapital für den Solventen da ist. Und dafür kann ich den Laminator ja auch weiter verwenden.


    So komme ich wahrscheinlich am schnellsten zu meinem Ziel!

  • Mit hat mal ein Professor für Betriebswirtschaft ein Gleichnis aufgestellt, als es darum ging, ob es mehr Sinn macht, auf Betriebsmittel zu sparen, oder Kreditfinanzierung zu machen:


    Wenn Du als Bauarbeiter eine Schaufel besitzt, wirst Du nie genug Erde bewegen können, um neben Deinem Lebensunterhalt genug Geld zu sparen, um Dir irgendwann mal einen Bagger zu kaufen. Least Du aber einen Bagger, kannst Du sofort täglich so viel Erde bewegen, das es für die Leasingraten des Baggers und Deinen Lebensunterhalt reicht.


    Manchmal macht es Sinn, speziell im Geschäftsleben, Investitionsgüter zu finanzieren. Über bestimmte Dinge nicht zu verfügen, kann unter Umständen mehr Geld kosten als die Leasingraten für einen Drucker ausmachen. Ganz abgesehen davon, das bei grösseren Investitionen Leasing auch in buchhalterischer Hinsicht Sinn machen (Abschreibung (!)). Aber das musst Du für Dich selbst ausrechnen.

  • Und...er hat nicht ganz Unrecht, der Professor....ich schlaf da jetzt mal drüber :-)


    Vielen Dank für die informative Kommunikation.

  • Dein lieber Professor ist ein reiner Theoretiker. Das mag stimmen, wenn der gute Bauarbeiter bereits Kunden für seinen sündhaft teuren Bagger hat. Ansonsten kann das der Anfang vom Ende werden.
    Ich habe mich vor 16 Jahren selbstständig gemacht. Mit gebrauchtem Equipment. Mit kleinem Kundenstamm. Danach habe ich jeden Pfennig/Cent in den Betrieb gesteckt, das Equipment wurde anspruchsvoller, ebenso wie die Kunden.


    Heute kaufe ich nur noch Neumaschinen. Aus steuerlichen Gründen auch schonmal kreditfinanziert, aber eigentlich fast immer bar. Hat mehrere Gründe. Erstens kauft man wesentlich - und mit wesentlich meine ich wesentlich - günstiger. Zweitens hält man insbesondere in schwierigen Zeiten wie diesen die Fixkosten niedrig.


    Ich hatte in den Anfängen einen Mitbewerber, einen Familienbetrieb, Reprographiedienstleister wie wir auch seinerzeit. Lief sehr gut, kleiner, feiner und sehr treuer Kundenstamm. Der Inhaber liess sich von einem gewieften "Geschäftsmann" beschwatzen, er solle sich bestimmte, hochwertige Maschinen - seinerzeit kamen die digitalen S/w-Laserplotter/-scanner auf den Markt - anschaffen, dann würde er mit Aufträgen überhäuft. Der arme Teufel hat sich auf blosse mündliche Zusicherung hoffnungslos verschuldet.
    Ist heute geschieden, hoch verschuldet und betreibt einen kleinen Copyshop in Vororthinterhoflage.


    Bagger auf Kredit ja. Aber nur, wenn dafür auch die Aufträge verbindlich vorhanden sind. Gerade heute.