Anschaffung Großformatdrucker / Vorteile eines RIP-Programms

  • [Dieser Thread soll keine Pseudoweisheit darstellen, sondern lediglich weiteren Einsteigern in den Bereich Großformatdruck ein paar Infos aus Sicht eines Gleichgesinnten weitergeben. Die Profis hier im Board können somit gerne konstruktive Kritik beisteuern :)]


    Der/das eine oder andere Gast/Mitglied des Forums spielt sich ja mit dem Gedanken sich einen Großformatdrucker zuzulegen. Anlass hierfür sind oft vermeintliche "Schnäppchen" bei einem bekannten Auktionshaus . ;)


    Neben der Anschaffung eines solchen Druckers (Bsp.: HP Designjet 5000 o.Ä.) gibt es jedoch einige Besonderheiten, welche beachtet werden sollten.


    Ich selbst überlege zur Zeit ebenfalls mir einen Großformatdrucker anzuschaffen. Auktionen sind sicherlich gut und schön; ich werde mich hierzu jedoch demnächst mit einem Fachhändler(dort gibt es auch oft gute Gebrauchtgeräte zu einem fairen Preis!) zusammensetzen und mit ihm meine Anforderungen durchsprechen.


    Dies würde ich jedem Einsteiger ebenfalls empfehlen, bevor ein Schnäppchen urplötzlich teure Folgekosten (Druckköpfe, Riemen, Tinte und gerätespezifische Medien) nach sich zieht.


    Zeitgleich befasste ich mich mit dem Thema RIP bzw. RIP-Programmen.


    Hierzu stieß ich auf folgenden Beschreibung, welches das Thema RIP und den Vorteile eines RIP-Programms beschreibt. Aufgrund des langen Textes, werde ich diesen in mehrere Teile posten (Quellenangabe poste ich im letzten Teil)

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  • 1. Teil: [...] Mit Bleisatz muss sich heute niemand mehr herumplagen, man drückt auf einen Button und wartet darauf, dass der Drucker anschließend eine bedruckte Seite ausgibt. Aber was passiert eigentlich beim Drucken? Schickt man beispielsweise eine DIN A4-Seite aus Word an einen SW-Laserdrucker, laufen im Hintergrund verschiedene Prozesse ab. Bei einer DIN A4-Seite geht das normalerweise so schnell, dass man das Ergebnis in wenigen Sekunden in den Händen hält. Ursprünglich ist eine Word-Datei - wie Dateien aus anderen Anwendungsprogrammen auch - zunächst einmal nicht druckbar. Sie muss erst in ein druckbares Format, z.B. Post- Script, umgewandelt werden, damit der Drucker die Informationen verarbeiten und drucken kann. Diese Aufgabe übernimmt der Druckertreiber. Unter Windows gibt es für fast jeden Druckertyp einen Treiber, und alle Anwendungsprogramme greifen auf diesen Treiber zu.


    Ein Druckertreiber ist ein Programm, das immer dann aktiv wird, wenn man in einer Anwendung auf den Button „Drucker einrichten“ oder „Drucken“ klickt. Der Treiber kennt die Eigenschaften des Druckers und bietet alle seine Optionen an (doppelseitiger Druck, DIN A4, DIN A3-Papier usw.). Die Seitenränder, die aus technischen Gründen nicht bedruckbar sind, kennt er ebenfalls. Wenn der Drucker also kein DIN A0-Format drucken kann, bietet der zugehörige Treiber auch kein DIN A0-Format an, d.h. man kann mit diesem Treiber auch keine DIN A0-Druckdatei erzeugen. Klickt man auf „Drucken“, wandelt der Treiber das Dokument in eine Druckdatei um. Diese Datei wird normalerweise sofort weiter zum Drucker oder - im Netzwerk - in eine Druckerwarteschlange geschickt.


    Im Drucker wird die PostScript- Datei weiterverarbeitet. Hier erstellt der Druckprozessor, beim Großformatdruck auch RIP - Raster Image Processor - genannt, nun seinerseits druckfähige Rasterdaten aus der PostScript-Datei. Eine DIN A4-Seite Word mit ca. 25 Kilobyte (KB) wächst dabei zu einer Druckdatei von 200 KB an und ist für einen SW-Drucker in Sekunden erstellt. Bei einem Großformatdrucker (Format DIN A0), gedruckt über den entsprechenden Treiber dieses Druckers, benötigt der gleiche Vorgang mindestens zehn Minuten. Die Druckzeit selbst beträgt ca. 30 bis 45 Minuten. Nun enthalten die meisten Poster Grafiken oder bestehen insgesamt aus einer Grafik, wobei die Gesamtdateigröße leicht mehrere Megabyte (MB) beträgt und eine entsprechend große Rasterdatei entsteht. Druckdateien von 50 MB sind heute keine Seltenheit mehr. Dann betragen die RIP-Zeiten 30 bis 90 Minuten, in Extremfällen bis zu mehreren Stunden. In dieser Zeit ist der Drucker blockiert, kein anderer Auftrag kann verarbeitet oder gedruckt werden - es sei denn, man schaltet ein RIP-Programm wie PosterShop dazwischen.

  • 2. Teil: RIP-Programme trennen den RIP-Vorgang vom Druckvorgang ab. Der Druckauftrag wird jetzt über den druckerspezifischen Treiber des RIP- Programms im PostScript-Format direkt an das Programm, also Poster- Shop, weitergeleitet und landet in einer Druckerwarteschlange. Von dort wird der Auftrag für den Druck vorbereitet. Im Programm selbst wird - meist in wenigen Minuten - die Rasterdatei erstellt, die dann entweder sofort gedruckt oder für einen späteren Druck aufgehoben werden kann. Der Drucker hat dadurch nur noch Druckfunktion, so dass eine fertige Rasterdatei nach der anderen gedruckt werden kann. Der Service des DTP-Studios ist also durch die neue Software sehr viel schneller geworden, weil die lästige Wartezeit entfällt.


    Einer der wichtigsten Aspekte von PosterShop 4.5 ist die Vorschau des „gerippten“ Posters, die bisher im DTP-Studio nicht möglich war. In der Vergangenheit kam es daher öfter vor, dass das gedruckte Poster nicht so aussah wie in der Druckvorschau des Anwendungsprogramms oder auf einem DIN A4-Ausdruck eines beliebigen anderen Druckers, weil Abbildungen fehlten, Absätze verrutscht waren oder unterlegte Hintergrundfarben als schwarze Blöcke erschienen. Solche Probleme, die auf Fehler in der Ausgangsdatei zurückgehen, können jetzt im DTP-Studio an dem Arbeitsplatz am Druck-Server in der Vorschau des „gerippten“ Druckjobs erkannt werden. Die Datei kann dann vor dem Druck vom Auftraggeber nochmals überarbeitet werden.


    Mit PosterShop ist eine umfangreiche Editierung des Druckauftrags möglich, d.h. die Ausgabegröße kann beliebig eingestellt werden (bis zur max. Druckbreite von 88 cm). Selbst wenn im Druckertreiber als Größe das Format DIN A0 angegeben wurde, kann die Größe hier wieder verändert werden. Auch Ausschnitte können gewählt werden. Auf diese Weise ist es bei farbkritischen Drucken leicht möglich, zunächst erst einmal einen kleinen Streifen als Farbtest zu drucken. Um die Rollenbreite des Papiers besser auszunutzen, werden kleinere Formate quer gedruckt. Mehrere kleinformatige Druckaufträge können auch nebeneinander gedruckt werden. Es ist sogar möglich, Poster zu drucken, deren Breite über die Papierbreite hinausgeht, indem zwei oder auch mehr Bahnen gedruckt werden. Die Details werden im Programm festgelegt. [...]


    (Quelle: http://www.zdv.uni-mainz.de/JoguBits/26/jogu26_4.html)

  • Sicher, das dieser Text einfach übernommen und hier veröffentlicht werden darf?


    Dieser Text bezieht sich offensichtlich auf einen konkreten Drucker in Verbindung mit einem konkreten Anwendungsgebiet, und ist unter anderem von den RIP-Angaben (Datengrösse, RIP-Zeiten etc.) nicht mit aktuellen Situationen in der Werbetechnik vergleichbar.

  • Der Text Ist sicherlich nicht mehr "up to date", hat mir jedoch geholfen das Thema RIP zu verstehen.


    Bezüglich der Freigabe von Texten informiere ich mich immer vorab. Habe vorher telefoniert, das i.O. erhalten und den Hinweis auf das Impressum bekommen:


    Nochmals für Dich:


    http://www.uni-mainz.de/zentral/impressum.php


    Auszug: [...] Urheberrecht
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    Wir gestatten ausdrücklich Zitate unserer Dokumente und Internetseiten und freuen uns, wenn Sie auf unsere Seiten verlinken. [...]

    Einmal editiert, zuletzt von Paulchen ()

  • Zitat

    Original von gmt
    Hmmm...., ich lass das jetzt mal so stehen.
    Wenn ich in den Knast muss schreibe ich euch eine Karte - und lerne, weil ich dann zeit habe, wie man Fußballspiel-Bundesliga-Tipps abgibt.


    Lese ich hier zwischen den Zeilen einen Hinweis auf meine Glaubwürdigkeit heraus? Würde mich schon interesieren!

  • Zitat

    Original von Paulchen
    Lese ich hier zwischen den Zeilen einen Hinweis auf meine Glaubwürdigkeit heraus? Würde mich schon interesieren!


    Wohl eher auf die undurchsichtigkeit der Rechtssprechung im Internetrecht.....und das nichtmal zu Unrecht....

    Lasst mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern!

  • Zitat

    Original von Martina
    Jep, ist dünnes Eis.


    Ich bewege mich privat als auch geschäftlich generell nie auf dünnem Eis! Es gibt hier glaube nur wenige User (vllt. sogar keinen) der sich, wie ich, vor Veröffentlichung bzw. Zitat eines Textes nach einer Freigabe erkundigt.


    @gmt

    Zitat

    Original von gmt
    Ich hab schon Pferde kotzen sehen.


    Danke, mehr wollte ich nicht wissen! Um Dich zu beruhigen, werde ich mir seitens der Uni das nochmals schriftlich geben lassen und es Dir anschließend zusenden.


    Übrigens, wie sieht es mit Screenshots/Bildzitaten in einem Forum aus? Beispiel Dein Thread hier: Anleitung zum Bilder einstellen


    Google doch mal...


    Ich gehe jetzt ins WE.

  • Paulchen


    mein Kommentar bezog sich auf Mabes Posting. Ich zweifle keine Glaubwürdigkeit von Menschen an, die ich nicht kenne. Internetrecht ist ein verworrenes, Länderrecht, wo meines Erachtens nach Gutdünken der jeweiligen Richter entschieden wird. Was in Hessen geht, wird in Hamburg bestraft. Da ich selbst Forenbetreiber bin, kann ich gmt verstehen. Bei manchen Äusserungen bekommt man Bauch schmerzen.
    Hat also nix mit Dir zu tun.



    Schöne Grüße Martina

  • Um wieder zum Thema zurückzukommen ;) , will ich mal ein paar Ratschläge geben zum Grossformatdruckerkauf:


    Erst nachdenken, dann kaufen


    Wer auf Ebay oder sonstwo einen Grossformatdrucker kauft, sollte genau wissen was er kauft. Fälle, wo Leute für viel Geld Geräte gekauft haben, die sie überhaupt nicht brauchen (oder auch nur in Betrieb nehmen) konnten, sind durchaus bekannt. Aber auch bei Neumaschinen gibt es Probleme dieser Art: letztens hat jemand ohne vorhergehende Bedarfsanalyse nach dem Schlagwort "Lösemitteldrucker" fast einen Roland VP540 gekauft, bis dann doch bei einem Gespräch herauskam, das die mit dem Gerät einen massiven Fehlkauf getätigt hätten. Jetzt planen die für dasselbe Budget die Anschaffung eines Summa DC4sx, der für deren Anwendung viel besser passt.


    Billig gekauft heisst zweimal gekauft


    Wenn man nicht entsprechend seiner Anforderungen einkaufen kann, sollte man grundsätzlich über eine Anschaffung nachdenken. Leute, die aus Preisgründen schmale Roland VersaCamm kaufen und schnell merken, das sie eigentlich den breiteren gebraucht hätten, sind noch harmlose Fallbeispiele. Wenn man einen schmalen VersaCamm nicht so auslasten kann, das er sich rentiert, während man weiterhin viele grossformatigere Drucke ausser Haus gibt, ist das unter Umständen teurer als wenn man gar keinen neuen Drucker gekauft hätte. Auch nicht billig bzw. oft mit massiven Verlusten verbunden sind der Eintausch fast neuer Gebrauchtgeräte" gegen ein passenderes Neugerät.


    Am besten Komplettlösung


    RIP-Software und Drucker gehören nicht separat betrachtet. Speziell als Einsteiger ist wichtig, das man eine Komplettlösung bevorzugt. Das heisst nicht, das man bezüglich RIP-Software nicht Vorlieben haben darf, aber dann sucht man sich im Idealfall einen Händler, der die gewünschte RIP-/Drucker-Kombination unterstützt, und der auf Fehlerbeschreibungen weiss, wo die Fehlerquelle zu suchen ist (bzw. sich nicht auf die andere Komponente rausreden kann). Weitere Faktoren wie z. B. verfügbare Profile sind auch wichtig.


    Marktbedürfnisse vor persönlichen Vorlieben


    Ich hatte mal eine Anfrage von jemandem, der unbedingt einen Thermotransferdrucker haben wollte: er hatte früher damit gearbeitet und befürchtete, das er sich mit Inkjet zu oft schmutzige Finger holt. Das ist natürlich eine völlig falsche Entscheidungsgrundlage für die Anschaffung einer Maschine, mit der man Geld verdienen will: Thermotransfer hat ein völlig anderes "Anwendungsfenster", innerhalb dem man verkaufbare Produkte herstellen kann, und so lange man den Job nicht als Hobby betreibt und kein Geld verdienen muss, haben Rentabilitätserwägungen Vorrang.


    Der Wille, sich gut einzuarbeiten


    Wer meint, er könne solch einen Drucker immer nur nach Schema F bedienen und hätte so alles im Griff, der irrt. Materialkunde, Farbmanagement usw. das sind alles wichtige Faktoren, gerade um sich immer ändernden Kundenanforderungen oder Basismaterialien zu stellen. Perfekte Drucke auf Knopfdruck ist gerade dann, wenn man mit einer Vielzahl von verschiedenen Kundendaten arbeitet, eine Utopie.

  • Vom Feinsten Ups. Genau so sind wir vorgegangen und haben es nicht bereut.
    Eins hast Du allerdings vergessen: Kauft bei dem Menschen eures Vertrauens. Unser AD`ler hat innerhalb der 19 Jahre bei 3 verschiedenen Firmen gearbeitet und wir sind ihm gefolgt. Immer Top und gut beraten gewesen. Nicht immer preiswert, aber darauf kommt es bei Maschinen in dem Preissegment auch nicht an.
    Für Basteleien hat man nur Zeit, wenn es Hobby ist. Sollte man seine Existenz darauf aufbauen, ist reibungslose Funktion wichtig und eine Komplettlösung meist das Beste. Zum "Rippen" haben wir auf Empfehlung einen "extra Rechner" gekauft - eine gute Entscheidung.


    Schöne Grüße Martina

  • Zitat

    Original von Martina
    Eins hast Du allerdings vergessen: Kauft bei dem Menschen eures Vertrauens.


    Leider zählt heute viel zu oft der Preis oder andere "geldwerte Vorteile". Gerade "kleine Wurschter" wie ich verlieren immer wieder, wenn grössere Firmen Gegengeschäfte anbieten, grosszügige Rabatte auf Medien usw. ... das ein Teil dieser Leute dann am Ende doch wieder vor der Tür steht, ist da nur ein kleiner Trost.

  • Was ist das? Ein Verkaufsprospekt für Postershop?
    Nur so als Info:
    es gibt auch andere Ripprogramme, Der Begriff "Ripsoftware" sollte nicht allein mit Onyx Postershop assoziiert werden, gerade eben die macht seit update auf die neueste Version Probleme ohne Ende.
    Genannt werden sollten hier auch:
    Caldera, Ergosofts Posterprint, Wasatch, Posterjet etc.

  • Zitat

    Original von Uwe F
    Caldera, Ergosofts Posterprint, Wasatch, Posterjet etc.


    Flexi, PhotoPRINT ... ;) .

  • Ein wirklich interessanter Thread!


    Ich habe für die Produktion von Fotoleinwänden mir bei einem Händler einen HP DJ 3000CP gekauft. Habe dort das 6fache gezahlt, von dem, was ich bei einem Auktionshaus bezahlt hätte. Aber das war gut so!


    Bei vielen Kleinigkeiten konnte mir mein Händler helfen. Ich habe dann später, als ich vertrauter mit der Maschine war, den selben Plotter nochmal dann gebraucht ersteigert. Wenn ich die gezahlten Preise dann auf beide Drucker aufteile habe ich im Grunde vernünftige Kurse dafür, und vernünftige prefessionelle Hilfe vom Händler bekommen.