Inselproblematik

  • Moin moin,


    ich verzweifle nun schon den ganzen Morgen an EINEM Sticker. Das Problem: Beim Schnitt lösen sich kleine Elemente (Inseln) aus dem Design, bleiben am Messer hängen, werden mitgezogen und ruinieren das Werkstück. Ganz besonders die Punzen im A oder R sind ein großes Problem, selbst bei einer Schrifthöhe von 12mm.


    Woran liegt das? Was kann ich tun?


    Weitere Infos:
    - Secabo C30 III
    - Ganz neues jungfräuliches 60° Messer (waren dabei)
    - Arteza Vinylfolie ("Bastel-Vinyl für Silhouette, vorgeschnitten 30x30cm) auf Schneidematte
    - Geschwindigkeit 150mm, Force 55
    - SignCut Pro


    Habe jetzt ganz unterschiedliche Folienfarben ausprobiert und lustigerweise geht es mal besser und mal schlechter. Habe es jetzt letztendlich hinbekommen, aber das Entgittern war eine Zitterpartie. Wenn sich eine kleine Insel erstmal abgelöst hat, ist es fast unmöglich, sie wieder ordentlich hinzusetzen.


    Ich kenne mich mit Folie leider null aus, aber mein Verdacht ist, daß es "minderwertige" Folie ist. Kann das sein? Oder kann sowas am Schneidedruck oder der Geschwindigkeit liegen? Beim Entgittern sieht man, daß das Wachspapier ganz hauchdünn angeritzt ist, aber nicht eingeschnitten. Hat jemand Tipps?


    Danke!

  • SPONSOR
  • OK, ich dachte nur, weil da kleine und feine Elemente dabei sind, würde man ein 60er Messer nehmen. Die 45er sind in der Post, dann warte ich mal bis die da sind...
    Danke Dir!

  • SUPERSTAHL-MESSER CB02-K60-1 BLAU 60°
    Messerklinge für den GCC-Messerhalter (Art.Nr.: 801776) zum Schneiden von Flock und starken Materialien wie Sandstrahlmasken und Schablonen. Messerwinkel 60° ; Offset: 0,50 mm, Farbcode: Blau.



    SUPERSTAHL-MESSER CB02-1 ROT 45°
    Messerklinge für den GCC Messerhalter (Art.Nr.: 801776) zum Schneiden von Standard Vinyl bis hin zu Hochreflexfolien. Auch für Detailarbeit geeignet. Messerwinkel 45°; Offset: 0,50 mm, Farbcode: Rot.

  • Hallo,


    45° ist schon okay für Vinyl, insbesondere bei 12mm sollte da nichts anbrennen.


    Ich weiss nicht ob das bei deinem Plotter einstellbar ist. Beim Roland ergibt sich das von dir benannte Bild wenn die Offseteinstellung nicht zum Messer passt.


    Was mich beim Vorpost wundert, ist dass für 60° und 45° der gleiche Offsetwert empfohlen wird?


    Gruß
    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von lo111 ()

  • Aaah, ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht doch 45° Messer drin habe.. Hab gerade mal die Packung rausgeholt:


    ROLAND BLADE
    CEMENTED CARBIDE BLADE


    Knifepoint Offset 0.25 - 1.0mm
    450 – 1500


    Mehr steht nicht drauf. Sie haben aber eine blaue Kappe... Was bedeutet das 450 – 1500?

  • Okay, ich bin mir jetzt sicher: Es sind 45° Messer eingespannt. Es war ein 60er Messer dabei, aber das habe ich nicht drin gehabt.


    Also liegt das Problem beim Messeroffset? Eingestellt hatte ich 0,27mm. In welchen Schrittweiten soll ich mich denn da rantasten? Wenn ich 0.3 einstelle, merkt man dann schon was, oder sollte ich lieber gleich 0.5 probieren?

  • Zitat

    Original von ILikePugs
    Es sind 45° Messer eingespannt ... liegt das Problem beim Messeroffset? ...



    Das Problem können auch die Messer selbst sein. Der Kennzeichnung nach sind's vermutlich China-Kracher?
    Das ist nicht grundsätzlich schlimm, ich nutze sie selbst für Sachen wo es nicht so drauf ankommt (um z. B. Papier, Karton, etc. zu schneiden). Filigrane Folienschnitte mache ich aber lieber mit einem originalen Messer wo der angegebene Offsetwert passt.


    Die Chinadinger sind nicht ganz so präzise gefertigt, insofern kann es schon sein, dass der eigentlich gute Offsetwert für das 45°-Messer (du hast 0,27 eingestellt, das ist nicht zu weit weg von 0,25) gar nicht passt.


    Das kannst du nur durch Tests herausfinden. Nimm dir ein ordentliches Stück Restvinyl und schnibbel die Problemzeichen mit jeweils veränderten Werten. Da müsste sich eigentlich ein Effekt zeigen.


    Wenn du dann ein anderes (China-)Messer nimmst, geht's meist wieder von vorne los. Mit der Zeit bekommst du aber ein Gefühl was du bei welchem Bild ändern musst, und die "Kalibrierung" geht dir dann schnell von der Hand.
    Nur Mut! ;-)


    Noch als Zusatz:
    Auch mit 'nem guten 60°-Messer kannst du Vinyl schneiden, streng genommen sogar feiner als mit den empfohlenen 30° und 45°-Messern. Die 60er sind halt schneller stumpf weil die Schnittfläche (die Fläche die ins Material eintaucht) kleiner ist als diejenige bei den flacheren Winkeln und sich so bei gleicher Schnittlänge eine höhere Abnutzung der Klinge ergibt.

  • Da ich die Messer so wie sie sind mit dem (gebrauchten) Plotter einfach mitgekauft habe, weiß ich leider nicht, ob das China Messer sind. Aber sie sehen mir zumindest nicht nach originalen Roland-Messern aus (kein Logo drauf, recht simpel gehaltenes Design).


    Habe gesehen, daß da wohl mehrere Winkel gemischt drin sind, daher habe ich mir die Spitzen angeschaut und denke, daß ich mit einem 45° Messer geschnitten habe.


    Ich werde dann mal ein bisschen mit dem Offset umprobieren, danke Dir für den Tipp!


    Wusste nicht, daß es bei den Messern auch so krasse Qualitätsunterschiede gibt. Wobei ich auch zugeben muss, daß all meine Schneide-Projekte bisher privater Natur waren und ich vermutlich recht anspruchslos.


    Wie lange kann man diese Messer denn in der Regel verwenden? Ich meine, diese "China" Messer kosten ja nicht viel pro Stück, da könnte man ja wirklich jeden "Job" das Messer wechseln, aber bei den Original Roland-Messern ist das ein bisschen teuer auf dauer ;-)

  • Das Messer sollte möglichst knapp eingestellt sein, also nicht allzu weit aus dem Messerhalter ragen (theoretisch braucht es gerade so viel das die Klinge durch die Folie kommt).

  • Ich hab das Messer so eingestellt, daß man es gerade leicht spürt, wenn man mit dem Finger drüber streicht. Das ist vermutlich nicht weiter als einen halben Millimeter.

  • Auch zur Einstellung des Messers ist Erfahrung nicht von Nachteil.
    Ich empfehle Testcuts mit verschiedenen Messereinstellungen.


    Aber immer nur einen Parameter abarbeiten, also entweder Messereinstellung oder Offseteinstellung. Sonst fehlen die Rückschlüsse.

  • So, das war's wohl erstmal zum Thema Schneidplotter... Sieht so aus, als wär mir heute das Mainboard vom Secabo abgeraucht. Keine Ahnung wieso, aber der USB-Port ist plötzlich tot und auch der hastig gekaufte Seriell-auf-USB-Adapter wird zwar erkannt, kann aber das Gerät nicht mehr ansprechen. Habe dann vorhin auch einen seltsamen "Elektro-Geruch" wahrgenommen. Testschnitte aus dem Menü macht er zwar noch aber man kann ihn wohl nicht mehr ansteuern. Schöner Mist, schön Geld in den Sand gesetzt... Meeeeeh :((((

  • Hast Du dir den Plotter neu gekauft? Dann kannst ja Reklamieren.
    Müsstest ja 2 Jahre Grantie haben, oder?


    Nur so meine Meinung - soll kein Angriff sein - bitte nicht falsch verstehen.


    Ich kenne diese Plotter nicht.


    Aber wie ich angefangen habe mit der Plotterei - habe ich mir einen alten Roland in der Insel geschossen - Ur Alt :) PNC1100 - da läuft der Messerschlitten mit Drahtseil.


    Preis: 300€


    Den habe ich jetzt 8 jahre mit Artcut in Betrieb- Störungen: 0 (Ausser Messerhalter und Messerwechsel)


    Vielleicht schneidet er nicht auf das 1/10, aber ganz ehrlich - das reciht vollkommen aus (für meine Zwecke)


    Die Moral der Geschichte - ich bin ein Fan von gebrauchten Profi Geräten.


    Ich hoffe Deine Maschine wird bal repariert damit su wieder Gasbgeben kannst.

  • Moin Roland,


    da hast Du recht und deswegen wollte ich es ähnlich machen:


    Habe mir gebraucht den Secabo von Privat gekauft, da ich erstmal schauen wollte, ob das was für mich ist und dann gegebenenfalls upgraden. Deswegen habe ich jetzt natürlich keine Garantie und stehe dumm da. Geld ist futsch.


    Habe in den letzten Tagen sehr viel mit dem Gerät experimentiert und habe letztendlich auch die Einstellungen so angepasst, daß das Schnittergebnis (in meinen Augen) ziemlich gut geworden ist. Kann schon sein, daß so ein Roland oder ein Summa das noch besser hinbekommt, aber für meine Zwecke wäre das absolut brauchbar gewesen, was der Secabo ausgeworfen hat.


    Naja, mal gucken wie ich jetzt weitermache. Kann mir ein neues Mainboard von Secabo kaufen für ca. 160 Euro, aber der Kundensupport erschien mir nicht unbedingt sehr motiviert und auf meine Fragen sind sie gar nicht eingegangen. Daher wäre reparieren zwar das einfachste, aber andererseits habe ich auch ein gutes Angebot für einen Graphtec CE Lite.... ich schlaf da noch ein paar Nächte drüber.

  • Zitat

    Original von ILikePugs
    ...ein neues Mainboard von Secabo kaufen für ca. 160 Euro...


    Es gibt einige Reparaturdienste, die für weniger Geld Platinen reparieren.
    Suche z. B. mal nach "Motherboard Reparatur Schneideplotter" und sprich einfach mit denen.
    Ich denke es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dein USB-Fehler reparierbar ist.



    Zitat

    Original von ILikePugs
    ...der Kundensupport erschien mir nicht unbedingt sehr motiviert...


    Das mit der Bedeutung des Aftersales-Supports hat sich hat sich halt noch nicht bis überall hin herumgesprochen, bzw. sind manche Marktteilnehmer von Natur aus Beratungsresistent.
    Am Ende jammern sie dass die Kunden wegbleiben, sind aber ganz groß in der Analyse warum das so ist. Schuld sind dann regelmässig "die Anderen". :argh:


    Drücke dir die Daumen für die Reparatur.


    VG
    Jürgen

    Einmal editiert, zuletzt von lo111 ()

  • Heya,


    ich bin ehrlich, ich habe schon gesucht aber nicht so viel gefunden außer einem Anbieter, bei dem ich auch noch anfragen werden.


    Was ich aber herausgefunden habe (ist vermutlich kein Geheimnis), ist, daß der Secabo C30 III ein rebrandeder Foison C12 ist. Gehäuse, Display, Knöpfe, Bedienpanel - alles exakt gleich. Ich konnte in Fernost ein Mainboard dafür auftreiben für 70 Euro, welches ich auch bestellt habe. Die Versionsnummer weicht geringfügig ab (v 1.93 vs. v1.94) aber die Anschlüsse stimmen. Mal sehen, ob das funktioniert. Zumindest sieht der Plotter innen sauber und ordentlich aus, alles sehr übersichtlich und aufgeräumt. Das hatte ich so nicht erwartet.


    Das alte Mainboard sieht eigentlich auch auf den ersten Blick okay aus, ich sehe da keine offensichtlich kaputten/geschmorten Bauteile, von daher hoffe ich, daß es wirklich nur der USB Port ist.


    Hatte noch versucht, das Ding über die serielle Schnittstelle zum laufen zu bringen und habe mir extra eine PCI Express Serielle Schnittstellenkarte + Crossover Nullmodemkabel gekauft, aber leider no bueno. Ich bin entweder zu doof oder das funktioniert auch nicht.


    Mal gucken was draus wird :-)

  • Nullmodem? Das brauchst du um zwei PCs zu verbinden, um ein Endgerät anzuschließen brauchst du soweit ich weiß ein normales Kabel.

  • Hm, hier im Forum wird mehrfach erwähnt, daß man kein normales, serielles Kabel nehmen kann, sondern ein gekreuztes (Crossover bzw. Nullmodem-Kabel) nehmen muss. Daher funktionieren wohl angeblich auch einige dieser günstigen Seriell-auf-USB-Adapter nicht, da sie nicht gekreuzt sind. Oder stimmt das so nicht? <O :argh:

  • Lange nicht seriell gearbeitet, aber: Ein Nullmodemkabel hat auf beiden Seiten einen weiblichen Stecker, am Secabo brauchst du aber einen männlichen Stecker.