Roland HiFi Jet FJ-50

  • Hallo allerseits,


    ich habe die Möglichkeit recht preiswert einen Roland Hifi Jet zu bekommen. Das Gerät wurde die letzten 2-3 Jahre nicht mehr benutzt, hätte aber bis zum Schluss einwandfrei funktioniert.
    Ich habe mich bereits etwas informiert, habe allerdings noch ein paar Fragen, die mir die Experten hier hoffentlich beantworten können.


    1. Einen Satz Original-Pigmenttinte würde ich für ca. 550 EUR bekommen. In einem älteren Testbericht habe ich gelesen, dass ein Komplettsatz Tinte für ca. 100qm reichen würde. Von der verwendeten Auflösung steht leider nix da. Macht also einen Quadratmeterpreis von 5,50 EUR. Ist diese Reichweite realistisch? Welche Tintenkosten pro qm entstehen so bei aktuellen Geräten?


    2. Ein Online-Shop bietet auch eigene Tinte an. Die Kosten bei den 220ml-Patronen würden sich dann ungefähr halbieren. Außerdem gibt's da auch extra große Patronen, die man selbst nachfüllen kann und spezielle Tanksysteme. Was haltet ihr von sowas? Und kann die Qualität mit Original-Tinte mithalten?


    3. In einem anderen Forum habe ich außerdem noch gelesen, dass man diesen Drucker auf Solventtinte umrüsten könne. Die Rede war da immer von "mild solvent inks". Habt ihr schon mal Erfahrungen mit solchen Umrüstaktionen gemacht? Was ist dabei zu beachten?


    Ich bin kein Profi in Sachen Großformatdrucker, also falls ich irgendeinen Mist geschrieben haben sollte, bitte Asche auf mein Haupt... :D
    So, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Schon mal Danke für eure Antworten.

  • SPONSOR
  • Naja, ich hab schon großes Interesse an dem Gerät, deshalb hab ich mir von euch ja ein paar Auskünfte erhofft. ;)


    Drucken möchte ich damit hauptsächlich Sticker und Aufkleber für Fahrzeugbeschriftungen, aber auch mal das ein oder andere Plakat. Was halt noch so anfällt...

  • Zitat

    Original von sinnorange
    Drucken möchte ich damit hauptsächlich Sticker und Aufkleber für Fahrzeugbeschriftungen,


    Dann kommste an nem Solventdrucker ned vorbei... Und auch nicht zu verachten ist:


    Schneiden kann er auch ned...


    Aber letzteres is ne Grundsatzfrage - ob Hybrid oder zwei einzelne Geräte... das scheiden sich die Gemüter...

    Lasst mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern!

  • Hmm, also Pigmenttinte ist dafür eher ungeeignet? Die Tests und Broschüren, die ich gelesen hab, haben auch mit Pigmenttinte alle von 2-3 Jahren Outdoor-Haltbarkeit "gesprochen".
    Die eventuelle Umrüstbarkeit auf Solventtinte war ja auch eine meiner Fragen. Das klang in dem Ami-Forum eigentlich recht vielversprechend. Aber da war der letzte Post auch von 2005...


    Das Schneidethema is kein Problem, ich hol diese Woche noch meinen "neuen" gebrauchten Mimaki ab, der kann das dann erledigen. :]

  • Zitat

    Original von sinnorange
    ich habe die Möglichkeit recht preiswert einen Roland Hifi Jet zu bekommen. Das Gerät wurde die letzten 2-3 Jahre nicht mehr benutzt, hätte aber bis zum Schluss einwandfrei funktioniert.


    ACHTUNG: nicht kaufen, bevor Du ihn nicht in Betrieb gesehen hast... wenn der 2 - 3 Jahre gestanden hat, und womöglich noch mit angesetzter Tinte, bedeutet der Aufwand für die Inbetriebnahme incl. Austausch der wichtigsten Verschleissteile schnell einen wirtschaftlichen Totalschaden.


    Zitat

    Original von sinnorange
    1. Einen Satz Original-Pigmenttinte würde ich für ca. 550 EUR bekommen. In einem älteren Testbericht habe ich gelesen, dass ein Komplettsatz Tinte für ca. 100qm reichen würde. Von der verwendeten Auflösung steht leider nix da. Macht also einen Quadratmeterpreis von 5,50 EUR. Ist diese Reichweite realistisch? Welche Tintenkosten pro qm entstehen so bei aktuellen Geräten?


    Mit 100qm würde ich mit den originalen 220ml-Kartuschen nicht rechnen, bei praxisnaher Tintendeckung eher mit 60 - 80qm. Die Rechnung hinkt aber noch aus anderen Gründen: wird der Drucker z. B. mit Light Cyan und Light Magenta angesetzt, halten diese Farben meist viel länger als Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, da sie nur in bestimmten Fällen zum Einsatz kommen.


    "Tintenkosten pro qm bei aktuellen Geräten" ist nicht so leicht zu beantworten. Lösemitteltinten sind im Schnitt spürbar günstiger als Pigmenttinten (WICHTIG: für Aussenanwendung im Hifi-Jet die Pigment-, keine Dye-Tinten nutzen).


    Zitat

    Original von sinnorange
    2. Ein Online-Shop bietet auch eigene Tinte an. Die Kosten bei den 220ml-Patronen würden sich dann ungefähr halbieren. Außerdem gibt's da auch extra große Patronen, die man selbst nachfüllen kann und spezielle Tanksysteme. Was haltet ihr von sowas? Und kann die Qualität mit Original-Tinte mithalten?


    Die "Qualität" der Tinte ist nicht unbedingt das primäre Problem, sondern abweichende Farbräume. Wenn Du z. B. den Hifijet mit dem Original-RIP betreibst, hast Du Farbprofile, die auf die Originaltinten kalibriert sind. Schon diese Profile sind aus verschiedenen Gründen nicht die optimale Lösung, aber wenn Du Fremdtinten einsetzt, kann es sehr aufwendig werden, Farbtöne zu treffen. Ausser natürlich, der Tintenlieferant hat Profile parat. Aber das ist eine recht umfangreiche Geschichte, die nicht in ein paar Worten zu erklären ist.


    Zitat

    Original von sinnorange
    3. In einem anderen Forum habe ich außerdem noch gelesen, dass man diesen Drucker auf Solventtinte umrüsten könne. Die Rede war da immer von "mild solvent inks". Habt ihr schon mal Erfahrungen mit solchen Umrüstaktionen gemacht? Was ist dabei zu beachten?


    So ein Umbau ist relativ aufwendig, weil es nicht reicht, einfach nur Tinte umzufüllen. Es gibt Bastler, die machen so etwas mit Material aus dem Baumarkt, aber wirklich professionelle Umbauten kosten schnell deutlich vierstellige Beträge.

  • Man kann mit einem Hifijet und mit pigmentierten Tinten ohne weiteres Fahrzeugbeschriftungen machen, aber eine UV-Beständigkeit von 3 Jahren ist utopisch. 2 Jahre unter Verwendung eines Laminats, das UV-Licht filtert, ist ein erreichbarer Wert. Laminieren ist bei mehr als kurzfristiger Aussenanwendung bei Drucken mit Pigmenttinten obligatorisch.


    Ein Problem mit Pigmenttinten im Bereich der Fahrzeugbeschriftungen ist heute die Wirtschaftlichkeit. Drucker, die mit Pigmenttinten drucken, brauchen speziell vorbeschichtetes Material, das aufgrund des höheren Fertigungsaufwandes im Schnitt ein Stück teurer ist als unbeschichtetes Material, das für Solvent-Drucker verwendet werden kann. Dazu kommt, das Spezialfolien für die Autobeschriftung oft gar nicht in beschichteten Varianten gibt.


    Als Fazit wäre zu sagen: der Hifijet ist wie ein Traktor, zuverlässig und stabil, solange man ihn "artgerecht" behandelt. Umbauten auf Lösemitteltinten machen ihn schnell unzuverlässig und "verschleissteilefressend".

  • Ich will den Traktor ;)


    Aber UPS - mal ne blöde frage - ne mit pigmenttinte bedruckte folie - lässt sich die überhaupt 3d-verkleben? gibbet da keine "bröckelbeschichtung"? Ich hab hier eine - da kann ich die beschichtung nur durch schiefes anschauen schon ablösen....

    Lasst mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern!

  • Zitat

    Original von MaBe
    Aber UPS - mal ne blöde frage - ne mit pigmenttinte bedruckte folie - lässt sich die überhaupt 3d-verkleben? gibbet da keine "bröckelbeschichtung"? Ich hab hier eine - da kann ich die beschichtung nur durch schiefes anschauen schon ablösen....


    Mein "ups" bitte klein schreiben ;) .


    Ich habe Vollverklebungen mit Hifijet gesehen, das geht mit dem richtigen Material schon. Und früher gab es als Alternative zum Hifijet & Co. ja nur die mehrfach teureren Hard-Solvent-Drucker, Mild- und Eco-Solvent-Drucker, die auf unbeschichtete Medien drucken und auch preislich eine Alternative sind, gibt es erst seit 2003.

  • So, erstmal danke für eure Antworten.


    Hier mal der Link zum Anbieter der "Billigtinte":
    http://www.easysys.de/shop/ind…target=p_111.html&lang=de
    Da wird der Mund ja ganz schön voll genommen. Die Farbprofile soll man ja gleich übernehmen können...


    Das mit der Notwendigkeit des Laminierens is natürlich unschön, ich hatte gehofft das entfällt. Da müsste ich nochmal durchrechnen was mich ein extra Laminator noch kosten würde und wie sich das dann auf den qm-Preis auswirkt.
    Bei Solvent-Druckern erreicht man also demnach auch ohne Laminat eine Außen-Haltbarkeit von 3 Jahren, oder seh ich da was falsch? Wie lange würden solche Drucke denn dann mit Laminat halten?


    Das Risiko eines wirtschaftlichen Totalschadens ist hoffentlich recht klein, denn ich würde den Drucker für 450 EUR kriegen (ich kann mir vorstellen wie der MaBe jetzt mit der Zunge schnalzt... :D).
    Allerdings habe ich den Wehrmutstropfen glaube ich gerade gefunden: Der Verkäufer hat, warum auch immer, keine Software (RIP?) für das Ding. Heisst das jetzt ich müsste mir noch ne extra RIP-Software kaufen oder gibt's da irgendwo ne ältere Version für günstig Geld? Gibt's vielleicht noch andere Möglichkeiten?

  • Zitat

    Original von sinnorange
    Das Risiko eines wirtschaftlichen Totalschadens ist hoffentlich recht klein, denn ich würde den Drucker für 450 EUR kriegen (ich kann mir vorstellen wie der MaBe jetzt mit der Zunge schnalzt... :D).


    Oooch... hab schon günstigere gesehen :D


    Aber ich bleib bei meiner Meinung *schnalz*


    Rechne mal schön rum :D

    Lasst mich! Ich muss mich da jetzt reinsteigern!

  • für jahre her haben wir auche ne fj50 gehabt, soliden dinger, 450,- ist wenig geld, aber wenn er schon so lange gestanden hat, kannst von ausgehen das neue printköpfe benötigt werden, roland lieferte damals ne kostenlose software dabei, muß bestimmt irgentwo downzuloaden sein.pigmenttinte für aussen laminieren, mit überstand, wenn da feucht unter die folie kommt wellt
    die folie. aber mit der heutigen stand der technik......umrüsten lohnt sich wohl kaum, und im fachhandel gibt ab 5000,- viele gebraucht geräte zb sp300
    wobei du auf ungeschichtete materialen drucken kannst

  • So, nach weiterer Recherche im Netz bin ich wieder ein bisschen schlauer.


    Ich habe einen Anbieter gefunden, der einen auf Solvent-Tinte umgerüsteten HiFi Jet anbietet. Hier der Link: http://www.jet-solvent.de/hifi52.htm
    Als RIP-Software gibt's Jack-the-RIP dazu. Die scheint schon älter zu sein, denn die Homepage jack-the-rip.com gibt's nicht mehr. Das Ganze für 3680,- EUR (netto).


    So, jetzt hab ich mir gedacht: Da der Pigment-HiFi Jet gut 3 Jahre nur rumstand, fällt höchstwahrscheinlich eh ein neuer Druckkopf an. Wieso das Ding dann nicht gleich auf Solvent-Tinte umrüsten?
    Für die Ümrüstung (Druckkopf, Pumpe, Damper, Capping Station, Heizung...) hab ich mal grob über'n Daumen gepeilt mit 1500 EUR gerechnet. Als Quelle für die Preise hab ich diese Seite genommen: http://www.easysys.de/shop/de/dept_673.html (sorry, schon wieder ne Frame-Seite) :rolleyes:
    Falls ich auch Jack-the-RIP als Software nutze, kämen dann nochmal 500 EUR dazu. Zusammen mit den 450 EUR für den Drucker wären das also knapp 2500 EUR.
    Das wär doch für nen Solvent-Drucker in der Größe gar nicht so übel, oder was meint ihr?

  • wenn du es selber umbauen kannst....und es funktioniert ok, aber wenn jemand es umbauen muß. ich weiß nicht was die software kann,zb auch passmarken mit drucken für dein plotter , für kleine aufkleber, vorausgesetzt das du ein plotter hasst die es einlesen kann.damit lasst sich geld verdienen,
    und das ist schließendlich wo es auf ankommt :D

  • Zitat

    Original von sinnorange
    Bei Solvent-Druckern erreicht man also demnach auch ohne Laminat eine Außen-Haltbarkeit von 3 Jahren, oder seh ich da was falsch?


    Das siehst Du falsch. Es nützt Dir überhaupt nix, wenn die Tinte auch ohne Laminat bis 3 Jahre UV-beständig ist, wenn Dir beim ersten Waschstrassenbesuch die Waschbürsten gleich Kratzer in den Druck kratzen. Und mit Eco-Solvent wird das passieren. Selbst Hard-Solvent-Drucke werden für die Anwendung auf Fahrzeugen oft laminiert.


    Zitat

    Original von sinnorange
    Das Risiko eines wirtschaftlichen Totalschadens ist hoffentlich recht klein, denn ich würde den Drucker für 450 EUR kriegen (ich kann mir vorstellen wie der MaBe jetzt mit der Zunge schnalzt... :D).


    450 Euro für den Drucker, dann muss er noch abgeholt werden, dann versuchst Du ihn zum laufen zu bringen, und dann musst Du ihn evtl. noch entsorgen ...


    Zitat

    Original von sinnorange
    Allerdings habe ich den Wehrmutstropfen glaube ich gerade gefunden: Der Verkäufer hat, warum auch immer, keine Software (RIP?) für das Ding. Heisst das jetzt ich müsste mir noch ne extra RIP-Software kaufen oder gibt's da irgendwo ne ältere Version für günstig Geld? Gibt's vielleicht noch andere Möglichkeiten?


    Es gibt keine anderen Möglichkeiten, Du brauchst ein Software-RIP. Du hast zwar mit dem Drucker quasi eine Lizenz der Software ColorChoice, aber frei downloadbar ist die Software nicht. Wobei es schon Quellen gibt, wo man die Software herbekommen kann (Roland-Händler etc.). Dir sollte aber klar sein, das selbst das "neueste" ColorChoice eine sehr alte Version ist, und Du mit bestimmten Dateiformaten und Effekten in EPS-Dateien (z. B. Transparenzen) in Probleme geraten wirst.

  • am wichtigsten ist es, das eine Heizung unterhalb der Druckköpfe ist.
    ansonsten brauchst du spezielle Medien



    vg
    eddi

  • Sehe ich alles genauso wie ups. Unbedingt bedenken:
    Folien für Fahrzeugbeklebungen sind schon sehr teuer im EK für heutige Solventsysteme. Da wir vor der Solventdruckerzeit auch mit diesen wasserbasierenden Systemen für den Aussenbereich produziert haben, weiss ich, das spezielle Folien für diese Systeme horrend teuer sind.
    Refilltinten laufen problemlos, aber mit der Einschränkung, das langsamer gedruckt werden muss. Und natürlich muss - wie ups schon erwähnte - in jedem Fall kalibriert bzw. linearisiert werden.
    Ein JV3 ist mittlerweile auch zum Ramschpreis zu haben, der wäre für Dich (und natürlich für Dich, mein lieber Matthias) die bessere Wahl.

  • Unterschied Hifijet FJ50 zu Mimaki JV3: deutlich höhere Verschleissteilkosten. In einem Roland FJ50 stecken 2 Druckköpfe, die nach Easysys je 135 Euro kosten. In einem Mimaki JV3 stecken je nach Modell 3 oder 4 Druckköpfe, die nach Easysys je 560 Euro kosten. Und das ist nur ein Beispiel.


    Mimaki JV3 für Lösemitteldruck statt Hifijet FJ50 ist eine Idee, die man durchaus unterstützen kann, aber man sollte nicht davon ausgehen, das man irgendwelchen Schrott zu gleichen Preisen wie beim FJ50 wieder auf die Reihe bekommt.


    Trotzdem muss man erwähnen, das Lösemitteldrucker keine Hobbyisten-Spielzeuge sind. Je nach Modell emittieren die Dämpfe, die nach gesetzlichen Vorschriften eigentlich aktiv abgesaugt werden müssten. Ganz davon abgesehen, das so ein Teil im Keller eines Mietshauses schnell Ärger mit den Nachbarn bedeutet. Und wenn man die Geräte nicht auslasten kann, wird man überproportional viel Kosten in Service stecken müssen. Und je nach Modell und Tinte ist zumindest hier in der Schweiz aufgrund der Giftklasse der Verkauf der Tinte an Abnehmer ohne Gewerbeschein gesetzlich verboten. Da reden wir hier nicht über Mimaki oder Eco-Solvent, aber diese Drucker bzw. diese Tinten gibt es. Und das ist kein Spass, ich kenne Geschichten von Leuten, die sich an solchen Druckern Lösemittelvergiftungen und einen Krankenhausaufenthalt eingefangen haben. Kunden von mir berichten von Nasenbluten nach einem Tag Arbeit mit den (Hard Solvent)-Maschinen.

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