Copam 2500

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  • Ooops, der Thread ist ja schon uralt und niemand hat etwas über einen Copam Schneideplotter zu sagen.


    Haben so wenige Kollegen Schneideplotter von Copam?


    Ich habe zwar keinen CP2500 aber dafür einen CP3500 aber die Unterschiede dürften wohl nur in der Arbeitsbreite liegen.


    Für alle, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Copam Plotter der reihe CP zuzulegen, möchte ich hier gerne mal meine Erlebnisse mit dem Gerät zum Besten geben.


    First at all: Der Plotter arbeitet sehr präzise...zumindest soweit ich das beurteilen kann wobei ich sagen muß, daß ich keine Minischriften schneide, sondern hauptsächlich Schutzfolien.


    Ich könnte mir aber sehr gut vorstellen, daß der Plotter auch kompliziertere Aufgaben bewältigt.


    Ganz frei von Problemen ist der Umgang mit meinem CP3500 allerdings nie.


    Das beginnt schon damit, daß ich ihn morgens nicht selten 3 - 4 mal ein- und wieder ausschalten muß bis er sich endlich initialisiert und man losarbeiten kann. Von einem baldigen Wiedereinschalten nach dem Ausschalten ist dringend abzuraten. Der Plotterkopf rattert dann mit einem absolut häßlichen Geräusch am rechten Rand herum. So 5-6 Minuten muß man schon warten.


    Hin uns wieder benötigt er ein Hardware-Reset weil die Belegung der Schaltflächen dann willkürlich geändert ist (Grund unbekannt).


    Am unangenehmsten ist ein plötzlicher und unersichtlicher Ausfall der hardwareseitigen Offsetkorrektur. Die arbeitet normalerweise derart präzise, daß man sich vollkommen darauf verläßt. Wenn sie es dann mal nicht tut, sehen die Ergebnisse schlimm aus und lassen sich nur noch mit einem Skalpell entgittern (um sie anschließend wegzuwerfen denn Schutzfolien mit derartigen Kanten lassen sich nicht verkaufen.)


    Wie gesagt: Wenn die Offsetkorrektur arbeitet (was ja nun meistens der Fall ist), kann man die Ergebnisse (zumindest im Faller meiner Produkte) kaum von Tangentialmesserschnitten unterscheiden.


    Ich habe zwar noch nie mit einem Rolandplotter gearbeitet aber die Ergebnisse eines Rolandplotters kleben bei uns seit 2 Jahren an den Fenstern. Da muß ich sagen: Das hätte mein Copam weitaus besser gekonnt! Damals hatte ich ihn allerdings noch nicht.


    Ein klein wenig enttäuscht bin ich vom Support. Emails schreiben bringt nach meinen Erfahrungen nullkommagarnix. Den Herrn Heekeren muß man schon persönlich anrufen. Auf meine email, in der ich alle Elektronikprobleme zusammengefaßt und um ein Angebot bzgl. eines zweiten Messerhalters gebeten hatte und die ich vor Ostern (!) abgeschickt habe, habe ich bislang noch keine Antwort.


    Auch kann ich den Plotter unmöglich abbauen, in's Auto packen und nach Copam bringen um die Probleme abchecken zu lassen weil ich ihn jeden Tag brauche. Ein Vor-Ort-Service wäre klasse zumal das Gerät ja noch Garantie hat und nicht mal die Gewährleistung abgelaufen ist.
    Ich hatte früher eine Sattlerei und einige der Sattlermaschinen waren preiswerter, kleiner und leichter zu demontieren und dennoch kam ein Techniker wenn's Probleme gab raus.


    Wirklich unangenehm wurde es, als die beiliegende Software kürzlich abgelaufen war. Der Copam kommt mit der Software SignCut in der abgespeckten Lightversion. Nach der Installation hat man allerdings ein paar Monate die Möglichkeit, die Software bei bestehender Internetverbindung in der Vollversion zu nutzen bevor sie wieder auf "Light" zurückgestuft wird.


    Dies war vor ein paar Tagen der Fall und zu meinem Entsetzen war in der Lightversion das zu verarbeitende Format auf eine Größe eingeschränkt, für die man sich wohl kaum einem CP3500 kauft.


    Meine Folien, die 70 X 100 cm groß sind, ließen sich nicht mehr verarbeiten (bzw. die Vorlage in dieser Größe ließ sich mit SighCut Light nicht mehr verarbeiten).


    Glücklicher- und kulanterweise veranlaßte Herr Heekeren eine erneute, kostenlose Freischaltung für weitere 3 Monate. Bis dahin werde ich mir wohl etwas einfallen lassen müssen. Die Vollversion kostet rund 125 Dollar für ein Jahr und beinhaltet Features, die ich allesamt nicht benötige (Passermarken, Mehrfarbigkeit, Entgitterschnitte etc.)


    Ich hoffe ernsthaft, daß die Beschränkung der Vorlagengröße bis dahin aufgehoben wurde.


    Alles in allem kann ich mir nicht vorstellen, daß jeder Plotter von Copam solche Elektronikprobleme macht wie meiner. Wenn er funktioniert, ist er einsame spitze. Die Grid- und Andruckrollen halten und bewegen selbst dünnste UltraClear-Folie bombensicher, die hardwareseitige Offsetkorrektur ist sehr präzise, der Plotter kann sehr schnell arbeiten und die Geräusche halten sich in erträglichen Grenzen.


    Der Support könnte ein bißchen besser werden.


    Fazit: Wer sich mit der Plottertechnik auskennt und sich bei Problemen selber zu helfen weiß, sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob der Copam nicht eine gute Alternative zu etablierten Marken ist.


    Absolute Neulinge könnten bei unerwarteten Problemen - sofern sie denn auftreten - schnell in's Schwimmen kommen.


    Das würde sich jedoch mit verbessertem Support ändern. Wünschenswert wären beispielsweise Vertragswerkstätten, die bei Problemen zum Kunden kommen und eine schnellere und umfassendere Reaktion auf Emails.
    Es ist halt so, daß man bei Problemen meistens schnelle Hilfe braucht, da einem die Zeit davonrennt. Die eigenen Kunden warten selten gerne.


    Einen zweiten Messerhalter bei einem anderen Unternehmen kaufen zu müssen, ist auch nicht soooo dolle (obwohl die Qualität dort super ist).


    Wenn der Support besser wäre könnte ich jedem nur zu einem Copamplotter raten.


    Grüße
    Erutan