Daaaaaag!
Oje,
ich habe einen "Großformatplotter" oder -drucker, ich weiß es selbst nicht genau (Tintenstrahl, aber die Kartuschen werden "Pens" genannt...) und war seit März (solange hab ich ihn) auch fast zufrieden, bis auf ein nerviges Geräusch beim Wagenlauf und die Tatsache, daß er beim "Stiftwechsel" immer, wenn er die Stifte danach testen wollte und kalibrieren, mit einem Systemfehler ausgestiegen ist. Beim Einschalten hat er dann normal kalibriert und alles war gut.
Drucken GING ja, aber irgendwas war wohl kaputt, und das stört halt.
Dennoch hat das Ding seit März über 600m Papier (91,4cm breit) durchgezogen (und bunt gemacht - meistens zumindest).
Da ich gestern Abend in den Keller verbannt worden bin, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Ding mal aufgeschraubt. Ich wollte auch mal wissen, ob der "Primer" überhaupt läuft, da er nicht unbedingt immer alle Düsen da hatte, wo sie sein sollten...
Das Servicemanual liegt mir übrigens vor.
Das nervige Geräusch habe ich lokalisiert - ein Zahnriemen macht seinem Namen keine Ehre mehr - da sind fast keine Zähne mehr dran, nur noch ein "Hauch". Schon bestellt, kommt ein neuer rein.
Bei der Untersuchung der Service Station und Priming Unit habe ich den sogenannten "drop detect sensor" lokalisiert. War nicht ganz einfach, denn eigentlich sollte ein kleines Käbelchen dort hin führen - auf dem zugehörigen Stecker war aber nix...
Der drop detect sensor ist in der Lage, dem Plotter mitzuteilen, ob ein Stift in der Lage ist, Tintentropfen abzufeuern. An und für sich pfiffig.
Nur, wenn kein Kabel dran ist, eher uncool.
Den Sensor habe ich ausgebaut, es ist eine kleine Leiterplatte mit einer Lichtschranke, zwischen der die Tropfen durchfallen.
Sollen.
Ein bekannter Fehler soll es bei dem Gerät wohl sein, daß sich Tinte ins Gehäuse des Sensors verirrt und auf der Leiterplatte breit macht...
Genau das ist passiert und diverse Leiterbahnen und vor allem Durchkontaktierungen sind weg. Einfach weggeätzt.
Da braucht die Platine dann auch kein Käbelchen mehr, das sehe ich ein.
Bei einer der letzten "Wartungen" beim Vorbesitzer hat der Techniker wohl beschlossen, das Kabel kann man sicher woanders noch besser brauchen als in diesem Gerät.
Da das Gerät wohl so um die 15 Jahre alt ist (Jep...) ist die Ersatzteilversorgung nicht ganz unproblematisch, ich könnte den Sensor als Platinchen kaufen für 125€... Es gibt einen Händler, der sich die Teile in Gold aufwiegen läßt - naja...
Ich weiß, die Chance ist gering, Google hilft auch nicht weiter, aber kennt hier zufällig jemand noch das Gerät, speziell diesen Sensor und hat das Problem schonmal gelöst?
Ein Durchpiepen und Nachbauen der Schaltung ist wegen der vielen fehlenden Verbindungen nicht ganz einfach - außerdem ist die Schaltung fast komplett SMD - also steht auf vielen Bauteilen auch nix drauf. Ja, auch das wäre kein Problem, aber ein Riesenaufwand. Alles ablöten und ausmessen. Das wäre aber auch die allerletzte Möglichkeit...
Tja... Da bin ich mal gespannt, ob jemand was weiß...
Anbei ein paar Bildchen.
Zwei Kondensatoren und den Steckverbinder habe ich abgelötet, da dort die Anschlüsse teilweise weg waren.
Hier ist die Leiterplatte allerdings schon gereinigt und teilweise mit einem Glasfaserstift bearbeitet, um besser sehen zu können, was fehlt.
Die Rückseite habe ich kurzerhand, da kein Lötstoplack drauf war, anschließend gereinigt und neu verzinnt. Sonst läuft das Kupfer nach kurzer Zeit wieder an und ich kann nicht mehr dran löten, wenn mir was einfällt...