"drop detect sensor" beim HP Designjet 650C

  • Daaaaaag!


    Oje,


    ich habe einen "Großformatplotter" oder -drucker, ich weiß es selbst nicht genau (Tintenstrahl, aber die Kartuschen werden "Pens" genannt...) und war seit März (solange hab ich ihn) auch fast zufrieden, bis auf ein nerviges Geräusch beim Wagenlauf und die Tatsache, daß er beim "Stiftwechsel" immer, wenn er die Stifte danach testen wollte und kalibrieren, mit einem Systemfehler ausgestiegen ist. Beim Einschalten hat er dann normal kalibriert und alles war gut.


    Drucken GING ja, aber irgendwas war wohl kaputt, und das stört halt.


    Dennoch hat das Ding seit März über 600m Papier (91,4cm breit) durchgezogen (und bunt gemacht - meistens zumindest).


    Da ich gestern Abend in den Keller verbannt worden bin, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Ding mal aufgeschraubt. Ich wollte auch mal wissen, ob der "Primer" überhaupt läuft, da er nicht unbedingt immer alle Düsen da hatte, wo sie sein sollten...
    Das Servicemanual liegt mir übrigens vor.
    Das nervige Geräusch habe ich lokalisiert - ein Zahnriemen macht seinem Namen keine Ehre mehr - da sind fast keine Zähne mehr dran, nur noch ein "Hauch". Schon bestellt, kommt ein neuer rein. 8)


    Bei der Untersuchung der Service Station und Priming Unit habe ich den sogenannten "drop detect sensor" lokalisiert. War nicht ganz einfach, denn eigentlich sollte ein kleines Käbelchen dort hin führen - auf dem zugehörigen Stecker war aber nix... ?(
    Der drop detect sensor ist in der Lage, dem Plotter mitzuteilen, ob ein Stift in der Lage ist, Tintentropfen abzufeuern. An und für sich pfiffig.
    Nur, wenn kein Kabel dran ist, eher uncool. X(
    Den Sensor habe ich ausgebaut, es ist eine kleine Leiterplatte mit einer Lichtschranke, zwischen der die Tropfen durchfallen.
    Sollen.
    Ein bekannter Fehler soll es bei dem Gerät wohl sein, daß sich Tinte ins Gehäuse des Sensors verirrt und auf der Leiterplatte breit macht...
    Genau das ist passiert und diverse Leiterbahnen und vor allem Durchkontaktierungen sind weg. Einfach weggeätzt.
    Da braucht die Platine dann auch kein Käbelchen mehr, das sehe ich ein. :argh:
    Bei einer der letzten "Wartungen" beim Vorbesitzer hat der Techniker wohl beschlossen, das Kabel kann man sicher woanders noch besser brauchen als in diesem Gerät. X(


    Da das Gerät wohl so um die 15 Jahre alt ist (Jep...) ist die Ersatzteilversorgung nicht ganz unproblematisch, ich könnte den Sensor als Platinchen kaufen für 125€... Es gibt einen Händler, der sich die Teile in Gold aufwiegen läßt - naja... :mmmh:


    Ich weiß, die Chance ist gering, Google hilft auch nicht weiter, aber kennt hier zufällig jemand noch das Gerät, speziell diesen Sensor und hat das Problem schonmal gelöst?


    Ein Durchpiepen und Nachbauen der Schaltung ist wegen der vielen fehlenden Verbindungen nicht ganz einfach - außerdem ist die Schaltung fast komplett SMD - also steht auf vielen Bauteilen auch nix drauf. Ja, auch das wäre kein Problem, aber ein Riesenaufwand. Alles ablöten und ausmessen. Das wäre aber auch die allerletzte Möglichkeit...


    Tja... Da bin ich mal gespannt, ob jemand was weiß...


    Anbei ein paar Bildchen.
    Zwei Kondensatoren und den Steckverbinder habe ich abgelötet, da dort die Anschlüsse teilweise weg waren.
    Hier ist die Leiterplatte allerdings schon gereinigt und teilweise mit einem Glasfaserstift bearbeitet, um besser sehen zu können, was fehlt.
    Die Rückseite habe ich kurzerhand, da kein Lötstoplack drauf war, anschließend gereinigt und neu verzinnt. Sonst läuft das Kupfer nach kurzer Zeit wieder an und ich kann nicht mehr dran löten, wenn mir was einfällt...

    Dateien

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    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan

  • SPONSOR
  • Wo liegt das Problem bei EUR 125? Ist doch wirklich nicht allzu teuer. Drucker, die mal tausende Euro gekostet haben, brauchen halt hin und wieder mal eine Mark für Service und Reparaturen.

  • Das Problem - hm....


    Geiz und Ehre....


    Geiz - weil ich im März gerade mal das Doppelte bezahlt habe. Für das komplette Gerät mit 5 Ersatz"stiften" (also Patronen) und Papier...


    Ja, das Gerät hat sich inzwischen selbst schon bezahlt, war ja nicht viel.


    Aber die Relation zum (zugegebenermaßen geringen) Kaufpreis finde ich unpassend...


    Ich könnte auch eine komplette Servicestation inkl. Sensor (im Austausch!) für ca. 600€ kaufen...


    Wenn das Ding nicht so groß und schwer wäre, würde ich noch einen oder zwei als Ersatzteilträger kaufen.


    (mit höchstwahrscheinlich den selben Mängeln...) 8)

    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan

  • Tja, es ist wie in vielen anderen Dingen auch: ein Porsche-Motor für ältere Modelle wird auch nicht billiger.


    Ich hatte mal einen tollen Deal gemacht:


    Vor 6 oder 7 Jahren hatte ich mal einen HP Designjet 2500CP ersteigert, angeblich defekt, für ein paar hundert Euro. Bei mir zuhause aufgestellt, funktionierte das Teil problemlos. Als ich dem Vorbesitzer noch Tinte abkaufen wollte, er mich fragte, ob ich das Gerät hinbekommen hätte, und ich sagte, ich hätte keinen Fehler finden können, ist der fast ausgeflippt ;) .

  • Naja, stimmt schon...


    Außerdem regelt Angebot und Nachfrage den Preis.


    Ich bin ganz entspannt, das Gerät hat seinen Kaufpreis eingespielt, jeder Meter, den er jetzt druckt, ist dementsprechend angenehm für mich.
    Er druckt auch ohne diesen Sensor, wenn auch der Stifttest VOR einem Plot ab und an ganz angenehm wäre - er hat mal eine Nacht 50m Papier bedruckt, und morgens habe ich festgestellt, daß die ersten drei Seiten auch schwarz mit drauf hatten und die anderen 40 Seiten nicht...
    Mit dem Sensor sollte das auffallen.


    So hoffe ich.


    Der Plan ist nunmal, daß er unbeaufsichtigt die Nacht durch druckt.
    Mit dem neuen Zahnriemen dann auch was leiser :)


    Ein neueres Gerät ist zu teuer und lohnt sich nicht. Für den Zweck, den er erfüllen soll, ist die alte Dame absolut ausreichend.

    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan

  • Zitat

    Original von bloedkolben
    Naja, stimmt schon...


    Außerdem regelt Angebot und Nachfrage den Preis..


    Da würde ich mich aber nicht drauf verlassen, das durch Angebot und Nachfrage der Preis sinkt. Irgendwann einige Zeit nach Ende der Produktion eines Gerätes werden die Einzelteile auch nicht mehr gefertigt ... dann wird noch verkauft, was in der Kiste ist, und fertig. Sind es Teile, die auch in neueren Geräten Verwendung finden, ist die Situation dann sowieso anders.


    Zitat

    Original von bloedkolbenDer Plan ist nunmal, daß er unbeaufsichtigt die Nacht durch druckt.
    Mit dem neuen Zahnriemen dann auch was leiser :) ..


    Ich denke, wenn jemand einen 10 Jahre oder noch älteren Drucker für eine Hand voll EUR kauft und dann die Zuverlässigkeit eines neuen erwartet (wie z. B. ohne Probleme die Nacht durchdrucken), da schüttle ich doch ein bisschen mit dem Kopf ... ;) .

  • Hallo bloedkolben,
    so viiele Teile muste doch gar nicht ablöten.
    Der LM324 4fach OP, die Widerstände und der Transistor sind doch prima beschriftet.
    Ok von den Condensatoren (Hellgrau-Braun) dürften es nur 3 oder 4 verschiedene sein.


    Dann noch ne entflechtungssoftware (par huntert euronen).
    Bauteile kannste ja die Alten verwenden (Geiz is Geil)
    dann noch um die 100 Euronen für ne Prototypen Leiterplatte.
    Und schon kannste die 125 Euronen einsparen :D


    Aber Scherz beiseite kannste die Leitungen nicht wieder Flicken.
    Lötzinn, Lötkolben, Kupferlitze.
    Kaputt dürften die Bauteile der schaltung nicht sein.
    Der Transistor dürfte auch nur die LED der Lichtschranke einschalten.
    Das der OP hinüber is kann ich mir auch nicht vorstellen.

    Als linkshänder hab ich´s nicht so mit der rechtsschreibung :]
    Kündigung zwecklos, Sklaven können nur verkauft werden. :P

  • Hi,


    ich bin Hardware-Entwickler und Leiterplatten-Layouts sind mein Job...


    Aber ich würde das auf Lochraster aufbauen und verdrahten, wenns denn sein muß...
    (Ja, SMD. Ja, freifliegend. Ja, in dieser Größe, aber mit kleineren Bauteilen...) 8)


    Das Flicken wird die zweitnächste Möglichkeit sein, aber bei den ganzen Durchkontaktierungen mit zweifelhaftem Zustand... DIE muß ich ja auch flicken, die Leiterbahnen sind kein Thema, das hab ich heute schon gemacht...


    Aber ist so'ne DK UNTER einem Bauteil, wird das direkt wieder aufwändig zu finden...


    Andererseits - wenn ich die Schaltung erstmal komplett analysiert habe, kann ich die ja wirklich nachbauen und in Kleinserie fertigen - und für 110€ das Stück verkaufen... :D

    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan

  • Zitat

    Original von ups


    Da würde ich mich aber nicht drauf verlassen, das durch Angebot und Nachfrage der Preis sinkt.


    Genau das erwarte ich auch nicht - die Bauteile werden nicht mehr gefertigt und sind bei HP nicht mehr verfügbar - werden aber dennoch benötigt. Also wird doch der, der noch welche hat, den Preis diktieren können... Und die nicht unbedingt billiger machen, um das Lager zu leeren...
    Diese Drucker stehen wohl noch überall in Architekturbüros und tun seit über 10 Jahren relativ klaglos ihren Dienst...


    Zitat

    Original von bloedkolben
    Der Plan ist nunmal, daß er unbeaufsichtigt die Nacht durch druckt.
    Mit dem neuen Zahnriemen dann auch was leiser :) ..


    Zitat

    Original von ups
    Ich denke, wenn jemand einen 10 Jahre oder noch älteren Drucker für eine Hand voll EUR kauft und dann die Zuverlässigkeit eines neuen erwartet (wie z. B. ohne Probleme die Nacht durchdrucken), da schüttle ich doch ein bisschen mit dem Kopf ... ;) .


    Doch, genau das will ich.
    Im Prinzip ist die Kiste ja grundsolide...
    Die Krankheiten sind bekannt und Verschleißteile gibt es bei allen Geräten...

    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan

  • Und was kleines sebst bauen.
    Von Ausen her dürfte die belegung Signal, Masse, Plus sein.
    Vermutlich werten die nur aus Tinte Ballert oder nicht und gibt nen pegel zurück.
    Und das ganze gedöns ist nur n bischen verstärkung und Filter,
    um Fremdlicht und 50Hz Lampen auszublenden.
    Gibts da nichts fertiges zu kaufen (modul Laser Lichtschranke)

    Als linkshänder hab ich´s nicht so mit der rechtsschreibung :]
    Kündigung zwecklos, Sklaven können nur verkauft werden. :P

  • So, habs wirklich gemacht.


    - Alle Leiterbahnen geflickt,
    - alle weggemotteten Durchkontaktierungen mit 0,3mm aufgebohrt und geflickt,
    - nach erstem Funktionstest im Labor mutig die Platine lackiert
    - Abends eingebaut - geht wieder! :sweat:


    Heute hab ich angefangen, die Platine zu kalkulieren...
    Leiterplatte kostet mich keine 5€ (netto pro Stück, zweilagig, bei 20 Stück)
    Bauteile werden unter 5€ liegen.


    Hab bei den mir bekannten Servicestellen für Designjets angefragt, ob Interesse an der Kleinserienfertigung der Leiterplatte besteht...
    8)

    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan