Latex, UV oder Solvent?

  • Hallo, nachdem unser Steuerberater meint, dass wir in nächster Zeit eine Investition tätigen müssen, haben wir uns für den Ankauf eines neuen Druckers entschieden.


    Jetzt ist natürlich die Frage welcher soll es werden?


    Bis jetzt haben wir den alten Soljet 540 von Roland benutzt, der uns lange Zeit gute Dienste geleistet hat.


    Aber da ja die Zeit nicht stehenbleibt und es ja noch andere Farben als Solvent gibt stellen wir uns grad dem Problem, was am besten nehmen?


    Ok gut, Solvent kennen wir die Vor und Nachteile - wie aber sieht es mit Latex aus oder UV-Farben?


    Achja, wir drucken hauptsächlich für grossflächige Fahrzeugbeschriftungen und ab und an mal auch konturgeschnittene Aufkleber.
    Jedoch sind die Mengen da oft unterschiedlich - sprich wir drucken nicht täglich.


    Was natürlich auch ein Faktor ist, wären die laufenden Kosten.


    Hat da jemand Erfahrungswerte?

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  • Bei den Voragaben...Latexdruck!


    Warum?


    -Standzeiten von Wochen/Monaten kein Problem
    -Sofort Trocken...kann gleich laminiert werden
    Profile gibts zu allen gängigen Medien...eine "kleine" Farbkalibrierung kann das Gerät selbst, die größeren Geräte machen eine komplette Kalibrierung selbst.
    - Kraztfestigkeit extrem Hoch. Laminat nur bei KFZ Beklebung notwendig oder starker Beanspruchung.
    - Köpfe tauscht du selbst - Garantie 1 Liter pro Kopf, meist halten die Köpfe bis 4 Liter
    - Wartungsstation tauscht du selbst ca 120 Euro (Plug and Play)
    -kein Gestank
    -Umweltfreundlicher Druck, indoor geeignet auch bei größeren Drucken in öffentlichen Gebäuden (kein Laminat notwendig)
    - keine Pflichtwartung zur Erhaltung der Garantie notwenig. Erste größere Wartung nach ca. 20.000qm (der Drucker zeigt das an)
    - keine Tägliche oder Wöchentlichen, Monatliche manuelle Reinigung oder ähnliches wie bei Solvent.
    -Tintenkosten inkl. Köpfen und Wartungsstation auf EcoSovlent Niveau


    Als Print & Cut Lösung ist ein RIP dabei, SAi HP Flexi Print & Cut und ein SUMMA Schneidplotter.
    Bei Banner etc.. können Ösenlöcher mit aufgedruckt werden. Bei Leinwand können die Ränder gedehnt, gespiegelt werden...


    Es ist auch eine Grafiksoftware dabei SAI FlexiSign, das ist etwas naja Oldschool, aber zumindest um eine Kontur bei Pixelgrafiken anzulegen (mit weißem Rand) geht ganz gut mit zwei Klicks.


    Alles andere machen wir in AI



    Nachteile:
    -kein Weiß / Metallicdruck
    darauf würde ich auch keinen Wert legen wenn du dazu keine Anfragen hast, die meisten Kunden wissen das nichtmal dass es sowas gibt. Beständigkeit ist da wohl auch nicht so gut und die Tinte Teuer
    - keine Laden von kleinen Materialfetzen möglich


    UV Druck hätte noch die Vorteile auf (Sofern als Plattendrucker) dass man auf starre Medien drucken kann (auf fast alles)
    Ist aber sehr sehr teuer und sollte regelmäßig laufen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Memento196 ()

  • Für Fahrzeugverklebungen kann man UV vergessen. Die Farbschicht ist in der Regel zu starr um flexible Folienverklebungen zu erlauben, es kann zu Weissbruch kommen. Roland hat zwar glaube ich eine speziell elastische UV-Tinte, aber die meisten UV-Tinten bringen das nicht. Zudem sind die Tinten nicht besonders gesund. Selbst bei den neuen Mimaki UCJV-Druckern hat mir ein Händler erklärt das Car Wrapping nicht so die optimale Anwendung wäre (keine eigenen Erfahrungen).


    Das Argument Folie und Platte ist sicher interessant, aber in der Regel können die Drucker das eine gut und das andere schlecht. Rollendrucker die auch Platten bedrucken nutzen in der Regel das gleiche Vorschubsystem wie für flexible Materialien, was Plattengewicht und Stärke stark einschränkt, und zudem dafür sorgt das Platten nicht randlos bedruckt werden können. Flachbettdrucker sind teuer, haben einen enormen Platzbedarf und haben Defizite bei Rollenverarbeitung. Die besten Lösungen sind hier Drucker zum Beispiel von HP oder AGFA die das Druckmaterial über Förderbänder transportieren, aber die gibt es bei weitem nicht zum Preis eines alternativen Lösemittel- oder Latexdruckers.


    Marktführer aktuell sind Latexdrucker. Sie sind wartungsfreundlicher als Eco-Solvent-Drucker, drucken mit höherer Kratzfestigkeit usw. ... dazu hat Memento196 ja schon einiges erzählt. Ein Roland-Drucker hat zwei Jahre Garantie auch auf die Köpfe ... wenn man alle 6 Monate eine kostenpflichtige Wartung durchführen lässt. Bei den HP-Latexdruckern ist ein Serviceeinsatz durch einen Techniker variabel (es gibt keinen Counter, der je nach Nutzung nach 12'000 bis 20'000qm eine Meldung abgibt), übliche Pflege wie das Austauschen von Verschleissteilen etc. erfolgt durch den Anwender.

  • Danke für die schnellen und informativen Antworten.


    UV kommt wegen dem "brüchigen" Farbauftrag eher nicht in Frage, so wie es aussieht wird es wohl ein HP Latex werden.


    Ist es sinnvoll das Print&Cut Paket zu nehmen, wenn man bereits einen Grossformatplotter besitzt?


    Preislich wäre es auf jeden Fall interessant, da der Aufpreis nicht wirklich so enorm wäre.
    Jedoch ist da ja auch nur ein umgelabelter Summa dabei, oder ?


    Da unser Druckvolumen ja eher im kleineren Bereich ist und die Druckzeit eher nebensächlich ist wäre der 115er von HP eine gute Wahl.
    Wie gravierend ist der Unterschied zur 300er-Serie ?

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  • Unterschiiede sind


    L115 - L315


    Tinte: 400ml zu 775ml (Patronen mit mehr Füllmenge kosten nur ca 20-30% mehr)



    Beim Print & Cut Bundle


    Beim L115 ist ein umgelabelter Summa D140FX (allerdings mit Netzwerkanschluss) dabei beim L315 ist der "echte" D140 dabei.
    Der FX unterscheidet sich dass man nicht jede beliebige Materialbreite laden kann, aber die gängigsten Formate. Ihm fehlt der Stufenlos vestellbare Pinch-Roller rechts.
    Bei 126cm Rollen wirds schon etwas verschwenderisch da kann man nur auf 117cm schneiden.


    Generell bei Latex.
    Das Ende der Rolle kann nicht bedruckt werden und du hast immer einen gewissen vorlauf von min 7,5cm sobald du Konturschneiden willst
    Das Ende das im Drucker nicht bedruckt weren kann sind ca 40-50cm Material. Bei einer 50m Rolle kein Thema, nimmt man das Stück um es nach dem laminieren hinterherzuschieben um wieder Material im Laminator zu haben.
    Bei Textilfolie ist es schon heftig. Hast ne 5m Rolle und 10% davon sind quasi abfall + der starre Rand beim Druck mit Passermarken von je 3,5cm. d.h. bei einer 50cm breiten Rolle kannst du nur 43 effektiv sogar nur 40cm nutzen.


    Mit der Materialverschwendung muss man leider leben, man kann aber bei Textilfolie das zur Not für weiße Schriften/Motive verwenden etc...


    Wir haben deshalb unseren kleinen D60R behalten um z.b. aus einer Wandattoofolie von 60cm Breite 2 x A4 Quer schneiden zu konnen (594mm).


    Der Plotter ist beim Print&Cut Bundle immer dabei, es gibt glaube ich kein Paket mit Drucker + HP FlexiPrint & CUT aber ohne Plotter.
    Für 500 Euro kann man das SW-Paket aufwerten und auch Fremd-Plotter verwenden sowie alle HP Drucker (z.B. Z-Serie etc...)

  • Beim 115 fehlt zusätzlich der Vorschubsensor OMAS. Das heisst man muss im Falle eines Falles den Vorschub manuell justieren.


    Beim Konturschnittplotter hat HP zusätzlich zur Umlabelung ein anderes Barcode-System (mitgedruckte Barcodes zum automatischen Identifizieren und Laden der Konturschnittdateien zum RIP). Funktionalität fast identisch, das Design ist jedoch anders.


    Ein dem HP FlexiPRINT & CUT ähnliches FlexiSIGN & PRINT HP-Edition (mit allen HP-Treibern und allen Schneideplottertreibern, Konturschnitt und Folienplot, allen Grafikfunktionen) gibt es als Update von der mitgelieferten Basic Edition für EUR 1'990 zzgl. MwSt. Liste.


    @ Memento:


    Wegen "126cm-Rollen nur 117cm schneiden": suche mal die Funktion AUSGEDEHNT LAD im Menü SYSTEM CONFIG - AKTIONEN. Ich meine der FX/Basic hat die auch, damit kannst Du den Schneidebereich über die Rollen hinaus ausdehnen.

    Einmal editiert, zuletzt von ups ()

  • Beim Print & Cut Set ist das HP FlexiPrint & Cut mit dabei (Nur HP Latexdrucker und HP schneidplotter) das update um auch Fremdplotter zu verwenden kostet 500 Euro, laut SAi


    Ausgedehnt laden geht man sieht auf der Folie allerdings die Abdrücke der Rollen. Keine Ahnung ob das wieder raus geht nach dem kleben, hab ich noch nicht probiert.

  • Puhh, eine ganze Menge an Infos ;-)


    Soweit, so gut.


    Bezüglich OMAS - inwiefern wirkt sich das Fehlen aus ? Is das manuelle Einstellen des Vorschubes wirklich so kompliziert.


    Wir verwenden wahrscheinlichst sowieso nur ein Druckmedium, da wir ausschliesslich polymere Folien für den Druck verwenden.


    Textilfolie wird sich sehr in Grenzen halten, da wir meistens Siebdruck oder eben Plastisol verwenden. Für Notfälle haben wir ja noch einen 60er-Plotter.


    Eingeschränkte Medienbreite wäre verschmerzbar, da unser bisheriger Plotter eben auch nur maximal 119cm schneiden kann. Damit können wir leben.


    Danke, für die zahlreichen Denkanstösse, ich denke dass wir einen grossen Schritt weiter gekommen sind und ein wenig mehr Klarheit zu dem Thema haben.


    Wir werden uns die beiden mal in "Echt" anschauen, da die zwei Modelle im Grunde genau das abdecken, was wir brauchen.

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  • Zitat

    Original von Memento196
    Beim Print & Cut Set ist das HP FlexiPrint & Cut mit dabei (Nur HP Latexdrucker und HP schneidplotter) das update um auch Fremdplotter zu verwenden kostet 500 Euro, laut SAi


    Das ist richtig. Wenn Du aber vom Basic (also der Software die mit den Nur-Druckern kommt) upgradest, kostet es EUR 1'990.--.


    Zitat

    Original von Memento196
    Ausgedehnt laden geht man sieht auf der Folie allerdings die Abdrücke der Rollen. Keine Ahnung ob das wieder raus geht nach dem kleben, hab ich noch nicht probiert.


    Probiere es ruhig mal aus. Sollte je nach Folie wieder rausgehen.

  • Zitat

    Original von Autohifiprofi
    Bezüglich OMAS - inwiefern wirkt sich das Fehlen aus ? Is das manuelle Einstellen des Vorschubes wirklich so kompliziert.


    Du musst ein Testmuster drucken, das aus verschiedenen grauen "Säulen" besteht mit Nummern drunter. Du suchst Dir die hellste Spalte aus und trägst die Nummer darunter im Drucker ins entsprechende Medienprofil ein. Das machst Du einmal pro Material.


    Symptome wenn der Vorschub nicht exakt eingestellt ist:


    Raster wird körnig
    Kanten sind in Folienlaufrichtung unscharf


    Die Effekte sind nicht sehr dominant, auf einem Bannerdruck für eine Baustelle oder so ist ein fehlerhafter Vorschub unter Umständen sowieso egal. Bei kleinen Klebern kann es störend sein.

  • Noch etwas ist erwähnenswert.
    Folie muss man leider (außer bei Flexfolie) immer ca 40-50cm Vorlaufen lassen, so dass sie vorne herausschaut. Die Folie klebt sonst an der Heizung fest und der Kopf Crash gegen die Folie. Nicht immer aber oft.
    Ist uns schon zig mal passiert. Seit dem lassen wir die Folie vorlaufen.
    Die Streifen verwenden wir dann entweder für weiße Plots oder zum einlegen nach dem Laminieren.
    Heist aber auch bei einem 50cm langen Druck hast du insgesamt 1m Folienlänge verbraucht.


    Alternative. wenn man so einen Reststreifen hat, kann man den auch mit der schmalen Seite ankleben und vorne raus hängen lassen, so dass etwas Gewicht auf die Folienkante kommt. Dann kann man die Folie etwas nach unten ziehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Memento196 ()

  • Etwas unbefriedigend mit dem Vorlauf.
    Ist ja auf lange Zeit gesehen auch eine Frage der kosten :~:
    Kann man da nicht etwas "basteln" dass die Folie erst etwas angehoben wird?

    Wir sollten uns alle die Ruhe und Gelassenheit eines Stuhls aneignen...
    ... schließlich muss der auch mit jedem Arsch zurecht kommen. :evil:

  • Wenn die Rolle neu eingelegt wird hat man ca 10-15cm streifen verschnitt, da der Drucker nach ausmessen der Folie und Kalibrierung des Vorschubs die Folie ein Stück vorlaufen lasst. die hast du immer.
    Die kann man zurück laufen lassen aber nicht bis "Anschlag". Da kleben wir dann einen Streifen an so dass man die Folie mit der Hand noch etwas führen kann bis sie durch die Heizung ist.


    Schneidet man dann einmal ab, nach dem ersten Druck, fährt die Folie bis zu den Pinch Roller zurück und man kann die Folie bis auf 1-2cm von der Kante weg bedrucken. Läufst dann aber gefahr dass die Folie in de rHeizung klemmt. Daher lassen wir auch hier 5-10cm vorlaufen und kleben ein Stück an. Vorallem bei teuren Folien.



    Das ist etwas seltsam, warum er nicht ggleich die Folie bis zu den Pinch Rollern zurückfährt, machen die Pigmentdrucker Zxxxx ja auch.



    Bei Flexfolien geht es ohne ankleben. Aber auch hier, wenn man mal nur ein paar Logos hat, hat man als Vorlauf nach dem Einlegen diese 10-15cm. Dann kann man bei Flexfolie in 50cm breite nur etwa 40cm effektiv nutzen, da er einen Rand von 3cm erzwingt und noch Platz für die Passer braucht.
    Man kann etwas tricksen in dem man dem Drucker sagt die Folie ist nicht 50cm sondern 52cm breit.


    Wir umgehen das mit Passermarken über AI und schneiden mit Winplot. Denn, sind die Passer schon im File enthalten, dann druckt er fast bis an den Rand. Und schneiden geht ja sogar wenn die Passer auserhalb der Pinchroller liegen (erweitertes Laden)
    Flexi will aber einen sehr breiten Rand wenn Konturschnitt aktiv ist.


    Es gibt da noch viel zu verbessern seitens SAi...

    Einmal editiert, zuletzt von Memento196 ()

  • Das sind teilweise Spezifikationen aus den Software Developer Kits der Hardware-Hersteller, und nicht ein Problem von SAi. Die halten sich nur an die Vorgaben der Hersteller.


    Wenn Du je nach Materialkonsistenz mit mehreren Pfund Druck auf den Rollern direkt über die Marker fährst kann das die Geometrie des Markers verändern, und das kann dann auf Kosten der Konturgenauigkeit gehen.


    Du kannst zudem auch in Flexi die Marker bereits im Editor anlegen, das geht über die Funktion "Schneidekontur-Markierung" im Menü "Effekte". Das geht sogar recht einfach mit einer angepassten Anzahl Nutzen. Allerdings ist das eher für externen Druck gedacht, am besten handelst Du das wenn Du die Datei dann z. B. als PDF exportierst und in den Production Manager wieder importierst um sie zu drucken. Dann in den Plotter einlegen und dann auf das Icon "Kontur schneiden" klicken.


    Ansonsten musst Du mit Flexi nicht leben wenn Du nicht willst: es gibt etliche für den HP zertifizierte RIP's.