Unglaublicher Überspannungsschaden

  • Hallo zusammen,


    Ich möchte euch mal etwas erzählen. Der eine oder andere wird sich sicherlich denken, "der will mich doch auf den Arm nehmen."


    Folgendes hat sich ereignet:


    Es ist Sommer und wie es nun mal üblich ist gibt es häufig ein Gewitter.
    Nun habe ich mir gedacht, wenn mal so ein Blitz einschlägt und mir das Gerät grillt, dass wäre sicherlich nicht so toll. Elektriker angerufen gefragt wie man sich davor schützen kann. Er hat mir ein drei Stufenschutzsystem vorgestellt. Ich habe einen Termin ausgemacht für die Installation. Eine Stufe durfte ich bereits mitnehmen. Es war eine Steckerleiste die angeblich, bis zu 60.000A kurzzeitig ableiten kann.


    Im Büro angekommen, dachte ich mir mal sehen ob es funktioniert (da ist ein Lämpchen was laut Elektriker grün aufleuchtet, wenn der Wandanschluss okay ist. )


    Ich stecke das Kabel der Steckerleiste in die Steckdose und die Leiste funktioniert, wie erwartet, einwandfrei.


    Nun wollte ich die Steckerleiste an den Drucker anschließen. Versuche also das Kabel der Steckerleiste aus der Steckdose zu ziehen.
    Sitzt ziemlich fest... :~:
    Ein kräftiger ruck <O
    Ein lauter Knall


    ...und plötzlich halte ich die Steckdose samt Steckerleiste in der Hand.


    Hab mir nichts dabei gedacht. Hab eine Taschenlampe geholt Steckdose tot gemacht Elektriker kommt ja sowieso bald.


    Sicherung wieder hoch gemacht und neue Steckerleiste nun bei Drucker und den dazugehörigen Rechner vorgeschaltet.


    Dan mal frisch ans Werk. Drucker an, Rechner an. Rip meldet kein Drucker gefunden. :~:


    Nach langen rumprobieren, Rechner neu aufsetzen, uvm., schau ich in den Gerätemanager. Zwei der USB-Schnittstellen sind fehlerhaft. Die eine ausgerechnet da, an der der Drucker dran hängt. Anderen Steckplatz ausprobiert wieder nichts. Kein Erkennungsgeräusch von Windoof, einfach nichts...


    Zweiten Rechner ran geholt wieder nichts.



    Schnauzte voll rufe nun den Techniker an. Nach schildern des Problems, sagt er zu guter letzt, wahrscheinlich ein Überspannungsschaden, der Controller der USB-Schnittstelle am Drucker ist getoastet.


    Dan lief es mir eiskalt den Rücken runter. Der Kurzschluss muss der Übeltäter gewesen sein. :mmmh:


    Erster Witz: Einfach eine neue USB-Buchse/Platine ist nicht möglich, die ist auf dem Mainboard verlötet.


    Jetzt komm noch ein Witz:
    Wollte einfach ein neues Mainboard bestellen und selber einbauen. Die paar Kalibrierungen bekomme ich schon hin, habe ja das Service-Manual.


    Geht aber leider nicht, die Herren vom Ersatzteillieferant, meinen ich muss da irgendwelche Parameter vom alten Board runter laden und auf das neue aufspielen.
    Auf meine frage wie ich das anstellen soll, bekam ich die Antwort: "das wird per USB... Oh, geht ja nicht."


    Na super, selber machen geht nun auch nicht und der Techniker verlangt eine Summe dafür, die mir angst macht...


    Das war es mal wieder bei Pleiten, Pech und Pannen.
    ;( :(

  • SPONSOR
  • Bei einem Roland wäre möglich, wenn man die Daten nicht mehr vom Drucker laden kann einen Servicebericht mit allen Parametern auszudrucken, um diese nachher dann eben manuell einzugeben. Neujustage wäre dann nicht unbedingt erforderlich.

  • An den Servicebericht habe ich gar nicht gedacht, möglicherweise geht das bei dem Mimaki auch. Muss ich gleich mal ausprobieren.


    Herzlichen Dank für den Tipp ups.

    Einmal editiert, zuletzt von Arkah89 ()

  • Hi !


    Gut, wenn man für sowas eine elektronik Versicherung hat.
    die zahlen sowas, auch zB, defekte dongles, usw. Schon praktisch, kostet ca. 200,- Euro im Jahr. Hat sich bei uns schon gelohnt, die haben in dem einen Jahr 3500,- Euro für eine Reparatur bezahlt, jetzt übernehmen sie die Elektronik Platine die mir in der transferpresse hochgegangen ist, und der eine Schneideplotter hat einen Wackelkontakt, am Ein-Ausschalter, das werde ich wohl dringend machen lassen müssen...


    Gruß,
    vom Schmied

    ...ich kann das, ich kann das ...Ohhh, kaputt :-(

  • Erinnert mich an meinen ersten Crash, noch zu Windows 95er Zeiten ( als die Welt noch schwarz-weißwar...) :
    Drei-Meter-Lappen Folie entgittert und quasi zeitgleich ans Blechgehäuse des Rechners gegriffen <O
    1. Ergebnis war eine erschossene Festplatte :gut:
    2. Ergebnis war nach Ursachenermittlung unserer E-Werker eine Blechplatte auf dem Wekstattboden und eine selbige auf dem Arbeitstisch. Beide leiten eventuelle statische Aufladungen in die weite Welt und vom Rechner weg.
    Gab nie mehr Probleme...nur die Praktikanten kann ich seither auch nicht mehr erschrecken durch Finger-ans-Ohr-tippen... :D

    Everyone who visit this place brings happiness : some by coming in, some by going out :D

  • Zitat

    Original von kalle b.
    Erinnert mich an meinen ersten Crash, noch zu Windows 95er Zeiten ( als die Welt noch schwarz-weißwar...) :
    Drei-Meter-Lappen Folie entgittert und quasi zeitgleich ans Blechgehäuse des Rechners gegriffen <O
    1. Ergebnis war eine erschossene Festplatte :gut:
    2. Ergebnis war nach Ursachenermittlung unserer E-Werker eine Blechplatte auf dem Wekstattboden und eine selbige auf dem Arbeitstisch. Beide leiten eventuelle statische Aufladungen in die weite Welt und vom Rechner weg.
    Gab nie mehr Probleme...nur die Praktikanten kann ich seither auch nicht mehr erschrecken durch Finger-ans-Ohr-tippen... :D


    Dann hast du aber Probleme mit deinem Stromnetz ;) Ein Rechner ist durch einen Kaltgerätekabel auf jeden Fall geerdet, und wenn da was nicht stimmt... dann gute Nacht!

    Wenn ich dir Frühstück ans Bett bringe, ist das einzige was ich hören möchte ein "Danke!".
    Nicht dieses ganze "Wie bist du in mein Haus gekommen?" usw...

  • Nachdem dem der Drucker nun wieder Funktioniert, wollte ich nochmal etwas erzählen. Vielleicht interessiert es den ein oder anderen.


    Da ja nur der USB-Port defekt war, lag es ja nahe, dass es der USB-Controller die Fehlerquelle ist. Nach langem suchen und Recherchieren, habe ich mir einen Controller aus China zuschicken lassen.


    Löten kann ich gut. Alten Controller vorsichtig mit Cutter runter geschnitten. Kontaktstellen gereinigt und neuen Chip Eingelötet. Mit ne riesigen Lupe kontrolliert ob die Lötstellen passen.


    Baue vorsichtig das Board wieder ein. Schon ganz aufgeregt.
    Drücke den Netzschalter. Lüfter laufen, Drucker macht aber keine Bewegung. :mmmh:


    Lötstellen nochmal Kontrolliert, war aber alles okay. Also dann zweiter Anlauf. Hatte vorsichtshalber zwei Chips bestellt. Wieder selbe Prozedur und wieder selbes Ergebnis.


    Das darf doch nicht wahr sein. :~:


    Ich rufe den Chinesen an und frage ihn ob er mir ne Fälschung geschickt hat. Er sagt definitiv nicht, er kann mir aber nicht sagen warum es nicht geht, da er kein Spezie ist.


    Nächster versuch. Beim Chiphersteller anrufen und fragen was ich falsch gemacht habe. Der Chiphersteller hat mir netterweise verraten das die Chips leer sind und erst beschrieben werden müssen. Die würden das gegen Entgelt für mich übernehmen. Den alten Chip kann ich aber nicht nehmen zum Kopieren, da der erstens gesichert ist und zweitens mit dem Cutter bearbeitet.


    Rufe ich also bei Mimaki an.
    Hallo, ich benötige die Software für den USB-Controller können Sie mir diese schicken? Die Frau wusste nicht was ich will und hat mich gefühlte 10 mal weiter geleitet. Bis ich jemanden dran hatte, der wusste was ich vor hab. Sagt er so zu mir: Nein können wir nicht machen. Und wieso nicht? Dan muss ich ja das ganze Board austauschen....


    Das war dem Herren egal.
    Naja und die Moral von der Geschichte ist: USB-Controller müssen beschrieben werden und damit das nicht geht, sorgen die Herstelle für.


    (Von euch hat nicht zufällig jemand ein defektes CJV30 oder JV30 Mainboard ? Dan habe ich eins für den Ersatz wenn es klappen sollte.)

  • Der M66592 hat keinen internen Speicher, den man programmieren kann.
    Er wird über die angeschlossene CPU (den Controller) über Memory-Mapped-IO konfiguriert und angesprochen.


    Also merke: Nicht alle USB-Controller müssen programmiert werden :D


    Was ist schiefglaufen?


    • Kurzschlüsse zwischen Lötpads (teilweise sehr schwer zu sehen)
    • durchgeschnittene Pads oder Leiterbahnen beim "Cutten"
    • ESD-Probleme - Elektronik durch statische Aufladung zerstört
    • Vorher schon Elektronikdefekte durch Überspannung unabhängig vom IO-Controller (Quarz kontrolliert, z.B.?)


    Das sind die Möglichkeiten, die ich kenne - teilweise aus eigener Erfahrung :-)

    mit freundlichem Grinsen,
    Stefan

  • :~: Hab gerade nochmal beim Hersteller angerufen und gefragt ob das stimmt bezüglich das ich den IC Programmieren muss.


    Sag der Typ so zu mir: "Nein, wer hat Ihnen den diesen Quatsch erzählt?"


    Na toll. Kein Wunder das die bei Mimaki nicht wussten was ich will.



    Die ersten beiden Punkte kann ich als Fehler mit ziemlich sicher ausschließen.


    Geschnitten habe ich direkt am Chip und habe dann die Füßchen von der Platine runter "gelötet". Mit ein wenig Kupferdraht habe ich dann die Lötstellen gereinigt. Die neuen Lötstellen habe ich mit Hilfe einer Lupe und einer Spiegelreflexkamera überprüft.


    Bezüglich ESD-Probleme - Elektronik durch statische Aufladung zerstört
    Ich habe mich vorher geerdet kann es aber nicht zu 100% ausschließen.


    Vorher schon Elektronikdefekte durch Überspannung unabhängig vom IO-Controller (Quarz kontrolliert, z.B.?)


    Kann sehr gut möglich sein. Was mich nur wundert, wenn ich den Chip drin habe startet der Drucker nicht mehr. Sobald ich diesen Chip wieder Entfernen fehlerfrei bis auf die USB-Schnittstelle.


    Wegen dem "Quarz" weiß leider nicht was das ist, geschweige den wie ich das kontrollieren kann.



    Wäre natürlich erste Sahne, wenn ich das Board doch noch zum laufen bekomme. Die Chips die da drauf kommen sind günstig zu haben. Dan habe ich wenigstens eins als Ersatz da.